Haar:Skater wollen ihre Rampen zurückerobern

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Die Skater-Anlage am Haarer Wieselweg wird derzeit vor allem von Fußballern genutzt. Um sie für Skater wieder attraktiver zu machen, sollen nun einige Umbauten vorgenommen werden.

Von Bernhard Lohr, Haar

Letztens war Thomas Suszczyk wieder auf der Bahn. Er teilt seine Leidenschaft gerne. Und so zeigte er ein paar Kindern, wie man auf den Rampen dort coole Sprünge hinlegt. Doch bevor er loslegen konnte, musste er, der Skater, sich die Skatebahn erst einmal erobern. Kinder und Jugendliche spielten dort wieder einmal Fußball. Es war eine typische Szenerie am Wieselweg. Die Skater haben mit der Anlage in Haar ihre Probleme. Sie wird nur mäßig angenommen, weshalb sich dort gerne andere tummeln. Thomas Suszczyk möchte das gemeinsam mit dem Jugendtreff Dino ändern. Und er ist überzeugt, dass sich sehr viele in Haar darüber freuen würden.

Das ist kein Wunder. Suszczyk ist selbstredend von dem Reiz seines Sports überzeugt, den er nicht nur seit Jahren betreibt, sondern für den er als einer von drei Vorständen im Verein Skateboarding München auch bei Kommunalpolitikern die Werbetrommel rührt. Der Verein setzt sich dafür ein, dass sich für Skateboarder die Bedingungen verbessern, in der Region München dem Sport nachzugehen. Ganz oben auf der Wunschliste steht eine Skaterhalle, die dereinst in München-Pasing entstehen könnte. Ein Vorbild gibt es in Innsbruck, eine kleinere Version existiert in Freising. Ansonsten setzen sich Suszczyk und seine Freunde dafür ein, dass Outdoor-Skateparks angelegt und bestehende Skateparks aufgewertet werden.

Falsch platzierte Rampen machen die Anlage unattraktiv

Vor zweieinhalb Jahren zog Suszczyk nach Haar. Und er lernte dort einen Skatepark kennen, in dem es aus seiner Sicht gute Ansätze gibt. Zugleich hat er aber auch die Gründe ausgemacht, weshalb Skater auf andere Parks ausweichen und weshalb die Anlage verwaist. So seien die Rampen falsch platziert, weshalb keine flüssigen Runden gefahren werden könnten. Es gebe wegen eines fehlenden Geländers Sicherheitsmängel. Zudem fehlten zwei, drei wichtige Elemente, klagt er. So würde sich Suszczyk wünschen, dass die Gemeinde wahlweise eine Miniramp, eine Quarterpipe und eine Bank mit Plattform aufstellt.

Suszczyk sprach deshalb letztens im Gemeinderat vor und präsentierte ein stichpunktartiges Konzept, mit dem er für sein Anliegen warb. Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD), mit der er brieflich schon länger in Kontakt stand, äußerte sich bei der Gelegenheit zurückhaltend zu der Frage, ob der Wunsch der Skater erfüllt werden kann. Sie regte an, dass Suszczyk mit dem Sportpark-Geschäftsführer Oliver Eberle in Kontakt tritt, um die Dinge zu verbessern, die sich schnell regeln lassen.

Die Gemeinde verspricht Abhilfe

Das Gespräch gab es mittlerweile. Und Eberle berichtet, dass sich Mitarbeiter des Bauhofs in Kürze daran machen würden, die Rampen zu versetzen und, wenn nötig, die Asphaltbahn auszubessern. "Das werden wir machen, wenn es geht." Abgesehen davon hat Eberle in den Haushalt des Sportparks für 2016 die Kosten eingearbeitet, die durch einen Ausbau des Skateparks entstehen würden, der im Übrigen tatsächlich auch 2012 schon mal angedacht worden war. 52 000 Euro würde das ausmachen. Der Gemeinderat werde darüber zu entscheiden haben, sagt Eberle.

Die Skater nehmen ihren Sport ernst, der bei den Sommerspielen 2020 erstmals als olympische Sportart anerkannt sein und dann an Beliebtheit gewinnen wird. Die Zukunft sei vielversprechend, sagt der Haarer Skater-Lobbyist Suszczyk, gerade auch in München und Umgebung. 40 Outdoor-Skateparks gibt es ihm zufolge alleine im Stadtgebiet. 60 Prozent der Mitglieder seines Vereins kommen aus dem Umland. In Haar könnte dort eine Alternative zu den bestehenden Anlagen in Grasbrunn, Heimstetten und Feldkirchen entstehen.

© SZ vom 09.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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