Mehr als zwei Monate lang dachte eine Rentnerin aus Haar, sie hätte ihrem Neffen Geld für einen Immobilienkauf geliehen. Doch schließlich stellte sich heraus, dass die 85-Jährige Seniorin einem klassischen Enkeltrickbetrüger aufgesessen war. Dieser hatte die alte Frau am 1. April angerufen und sich durch geschickte Gesprächsführung als ihr Neffe ausgegeben. Er gab vor, in Bedrängnis zu sein, und bat um 30 000 bis 50 000 Euro für einen Immobilienkauf, mit dem Versprechen, das Geld alsbald zurückzuüberweisen. Daraufhin sicherte ihm die 85-Jährige ihre Unterstützung zu. Eine so hohe Summe konnte die Seniorin nicht aufbringen, worauf sich der falsche Neffe mit einem geringeren vierstelligen Betrag zufrieden gab.
Nach dem Telefonat begab sich die Dame zu ihrer Hausbank, um den Betrag abzuheben. Anschließend übergab sie das Geld, wie es der falsche Neffe von ihr verlangt hatte, vor ihrer Haustür dem vermeintlichen Mitarbeiter eines Maklerbüros. Erst als die Rentnerin vergangene Woche mit ihrem richtigen Neffen telefonierte, stellte sie fest, dass sie Opfer eines Betrugs geworden war, und erstattete sie Anzeige. Auf die versprochene Rücküberweisung der Summe wartet die Frau vergeblich. Von den Tätern fehlt jede Spur.