Haar:Ideen für die Schule gefragt

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Die Gemeinde treibt Konzept und Gestaltung parallel voran

Von Bernhard Lohr, Haar

Die Gemeinde Haar treibt die Planungen für den Bau einer Grundschule voran. Und sie holt dabei weit aus. Als erstes sollen sich Architekten in einem EU-weit ausgeschriebenen Wettbewerb Gedanken machen, wie das durchaus ungewöhnliche Schulprojekt am Jagdfeldring umgesetzt werden kann. Die Gemeinde will auf engem Platz neben die bestehende eine weitere Grundschule für 400 Schüler errichten; dazu eine Dreifachturnhalle und eine Mensa für beide Grundschulen. Weil der Platz beengt ist, könnte es auf Dächern und unter dem aufgeständerten Hauptgebäude Freiflächen geben. Die Turnhalle würde tiefer gelegt und eine Tiefgarage gebaut.

So sehen grob umrissen die bisherigen Pläne aus, die das Münchner Büro M8 vorgelegt hat. Eine Skizze war dazu auch schon mal zu sehen. Mehr aber noch nicht. Deshalb will die Kommune, bevor sie, wie vorgeschrieben, ebenfalls europaweit nach einem Bauunternehmen sucht, das das nach bisherigem Stand auf 26 Millionen Euro bezifferte Vorhaben umsetzt, die Meinung von Architekten einholen. Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) glaubt, dass man so auch am schnellsten zu einem guten Ergebnis kommt.

Zeit ist ein wichtiger Faktor. Deshalb wurde der Architektenwettbewerb bereits Ende Juli öffentlich ausgeschrieben, während parallel dazu noch an den Grundlagen gearbeitet wird. So soll noch bis September ein Raumprogramm entwickelt werden, das auf dem Münchner Lernhauskonzept aufbaut. Ein Auswahlgremium, in dem unter anderem die Bürgermeisterin und Gemeinderäte sitzen, tritt am 12. September zusammen, um die Teilnehmer am Wettbewerb festzulegen. Auch Judith Praxenthaler wird dabei sein. Sie begleitet als Landschaftsarchitektin im Auftrag des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum die Ausschreibung. Ende September soll der Auslobungstext beschlossen werden. Ein Preisgericht soll am 25. Januar 2017 den Wettbewerbs-Sieger küren.

Das pädagogische Konzept, das Grundlage des Wettbewerbs sein wird, wurde laut Bürgermeisterin Müller in Zusammenarbeit mit der Schulleitung der Jagdfeld-Grundschule zu einem Haarer Lernhauskonzept weiterentwickelt. So war in ersten Überlegungen daran gedacht, für jede Klasse außer einem Klassenzimmer auch einen Aufenthaltsraum zu schaffen. Die Klassen sollen in Modulen zusammengefasst, Arbeiten auch außerhalb der Klassenräume möglich sein. Alle Schüler sollen Ganztagsangebote in Anspruch nehmen können.

Auf Anregung von Grünen-Gemeinderat Mike Seckinger sollen bereits im Architekten-Wettbewerb Konzepte entwickelt werden, wie Schüler und Lehrer in die Gestaltung der Freiflächen der Schule eingebunden werden. Wettbewerbs-Koordinatorin Praxenthaler appellierte an den gesamten Gemeinderat, zu einer gemeinsamen Linie bei dem Schulbauprojekt zu finden. Die CSU hatte die Zustimmung zu dem Wettbewerb verweigert, sie lehnt den Bau einer Grundschule in dieser Größe und an diesem Platz ab.

© SZ vom 09.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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