Haar:Haarer Grüne wollen Verkehr vermeiden

Lange war in Haar nichts mehr zu hören vom Bau einer Autobahnparallele. Zu teuer und als Gemeinschaftswerk der Kommunen im Münchner Osten nicht durchsetzbar - so lautete der Tenor. Doch wegen der erwarteten Zunahme des Verkehrs sieht man sich in Haar gezwungen, sich mit dem Straßenprojekt wieder zu befassen. Fast alle Gemeinderäte waren sich da letztens im Bauausschuss des Gemeinderats einig. Nur die Grünen, die stimmten dagegen. Überrascht war darüber keiner. Schließlich stehen diese seit Jahren dem Straßenbauvorhaben kritisch gegenüber.

Nun haben die Fraktion und der Ortsverband in einer Erklärung erneut deutlich gemacht, dass sie gar nichts von einer Autobahnparallele halten. Diese sei "überflüssig und verkehrspolitisch falsch", erklären sie. Sie sähen auch nicht, "dass es wesentliche neue Aspekte gäbe, die eine Korrektur dieser Einschätzung nahelegten". Zudem stehe es um die Haarer Finanzen beileibe nicht so gut, dass an eine Mitfinanzierung der Straße ernsthaft zu denken wäre. Gerade habe auch der achtspurige Ausbau des Autobahnrings A 99 begonnen. Es sollte abgewartet werden, welche Auswirkungen diese Erweiterung auf den Tangentialverkehr im Münchner Osten habe, schreiben Grünen-Chef Ulrich Leiner und Fraktionsvorsitzender Mike Seckinger.

Am wichtigsten ist beiden aber nach eigenen Angaben festzuhalten, dass eine Schnellstraße neben der Autobahn wie ein Schildbürgerstreich wirken würde. Es würden Grünflächen verbraucht, zusätzlicher Verkehr würde angezogen. Das Projekt trage nur dazu bei, dass die nötigen Signale hin zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene und zur Verbesserungen für den öffentlichen Nahverkehr und Verkehrsvermeidung ausblieben.

© SZ vom 21.09.2016 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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