Haar:Festkonzert zum Vierzigsten

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Ensemble Haar spielt Werke der Romantik im Bürgersaal

Von Udo Watter, Haar

Es gibt durchaus Gründe, sich über den Weltstadt-Anspruch von München mitunter lustig zu machen, aber als Klassik-Metropole spielt die bayerische Hauptstadt unbestritten in der Champions League. Von beeindruckender Qualität und Vielfalt ist aber nicht nur der professionelle Hochkulturbetrieb. Im Dunstkreis international renommierter Orchester, Ensembles und Solisten gedeiht in Stadt und Region ein vielfältiges musikalisches Leben, das seinesgleichen sucht und oft von ambitionierten Laien und Liebhabern getragen wird. Dass eine 20 000-Einwohner-Gemeinde wie Haar mit einem eigenen Orchester aufwarten kann, welches mit angemessenem künstlerischen Anspruch regelmäßig größere und kleinere symphonische Werke aufführt, ist aber auch für hiesige Verhältnisse eine Besonderheit.

Und dieses Orchester, das Ensemble Haar, gibt es nun schon seit 40 Jahren: Am Sonntag, 8. Juli, wird das Jubiläum mit einem Festkonzert im Bürgersaal der Gemeinde gefeiert. Auf dem Programm stehen drei Preziosen der romantischen Orchesterliteratur: Rossinis Ouvertüre zu "Die diebische Elster", Schumans Klavierkonzert in a-Moll und Brahms Sinfonie Nr.4 in e-Moll. Die musikalische Leitung hat Winfried Grabe, der Violinist, Dirigent und Filmkomponist ist schon seit 1992 im Ensemble aktiv.

Entstanden ist das Ensemble Haar, zu dessen Profil das Zusammenspiel von Profis mit engagierten Laien gehört, aus dem 1978 vom Schul- und Kirchenmusiker Helmut Lammel gegründeten "Bednarek-Consort". Unter Nachfolger Uli Stark wurde das Repertoire erweitert. Als "Haarer Kammerorchester" hat man sich nicht nur geistlicher Musik gewidmet, sondern auch die Literatur für Streichorchester ins Auge gefasst. Konzertmeister war damals der junge Winfried Grabe, ein umtriebiger, versierter Geiger aus Haar, der viele Freunde und Bekannte, Studenten, Profis und versierte Laien ins Orchester brachte.

Mittlerweile nimmt das Ensemble Haar "einen wichtigen Platz im Kulturleben von Haar" ein, wie Bürgermeisterin Gabriele Müller in ihrem Grußwort zum Jubiläum betont. "Gerade letztes Jahr hat sich beim Jubiläum des Haarer Kulturvereins und beim Zamma-Festival die Verbundenheit zur Gemeinde gezeigt. Auch die alljährlichen Besuche des Ensemble Haar in unserer Partnergemeinde Ahrntal in Südtirol und die Orchester- und Kammerkonzerte zählen dort zu den Highlights des Sommers", erklärt sie. Wichtig für die Entwicklung und den Erhalt so eines Klangkörpers ist es auch, Kontinuität im Wandel zu schaffen und besonders die Freude am gemeinsamen, anspruchsvollen Musizieren weiter zu geben: teils spielen schon die Kinder der frühen Mitglieder des Orchesters mit. Dem Ensemble ist es in den vergangenen Jahren immer wieder gelungen, namhafte Solisten für seine Konzerte zu gewinnen. So auch diesmal: Die mehrfach ausgezeichnete russische Pianistin Tatiana Chernichka, die seit 2003 in München lebt, wird den Solopart in Schumanns Klavierkonzert übernehmen.

Das Konzert im Bürgersaal Haar ist am Sonntag, 8. Juli, Beginn 19 Uhr. Karten gibt es an der Abendkasse oder unter www.ensemblehaar.de.

© SZ vom 05.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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