Haar:Altenheim als Rathaus-Außenstelle

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Im Haarer Rathaus gibt es Überlegungen, das bestehende Gebäude des Maria-Stadler-Seniorenheims künftig anders zu nutzen. Einiges spricht aus Sicht von Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) dafür, dort Teile der Verwaltung unterzubringen und so das Rathaus zu entlasten. Sie sagte am Donnerstag bei einem Pressegespräch, dass die wachsenden Aufgaben der Gemeinde mehr Personal mit sich brächten. Der Platz im Rathaus reiche etwa in der Bauverwaltung nicht mehr aus. Das Maria-Stadler-Haus bietet sich durch seine Lage als eine Außenstelle des Rathauses an. Beide Gebäudekomplexe sind nur durch einen Hof voneinander getrennt. Allerdings war stets der Plan, das Seniorenheim als solches zu erhalten, auch wenn ein Neubau ansteht.

Seit Jahren arbeitet die Gemeinde darauf hin, das seit 30 Jahren existierende Maria-Stadler-Heim durch einen Neubau im Jugendstilpark zu ergänzen. Beide Gebäude würden wegen der wachsenden Zahl an Senioren gebraucht, hieß es bisher. An diesem Freitag findet nun auch der sehnlich erwartete Spatenstich für den Neubau an der Leibstraße im Jugendstilpark statt.

Doch was den Altbau angeht, gibt es jetzt offenbar neue Ideen. Abgesehen von der Raumnot im benachbarten Rathaus spielt dabei auch die Frage eine Rolle, ob sich in dem bestehenden Gebäude in Zukunft noch rentabel ein Seniorenheim betreiben lässt. Wegen neuer baulicher Anforderungen ist seit längerem klar, dass das in die Jahre gekommene Heim saniert und umgebaut werden muss. Der Betrieb läuft derzeit nur dank Ausnahmegenehmigung. Unter anderem müssten mehr Einzelzimmer geschaffen werden. Bürgermeisterin Müller sagte, das Gebäude müsste entkernt werden. Es stelle sich die Frage, ob das mit 98 Plätzen kleine Haus hinterher noch die kritische Größe erreichen würde, die notwendig sei, um es als Seniorenheim zu betreiben. Wie Müller zu erkennen gab, hält sie die Frage für beantwortet: Nein.

Der bisherige Plan also, dass die Bewohner des Maria-Stadler-Altbaus in den 142 Plätze bietenden Neubau umziehen, um nach der Sanierung ihrer Unterkunft zurückzukehren, ist wohl vom Tisch. Was mit dem Altbau passiert ist laut Müller übrigens noch nicht ganz ausgemacht. Ein Abschnitt könnte von Rathaus-Abteilungen genutzt werden, sagte sie. Es gebe dazu eine Liste von Begehrlichkeiten auch von anderen Seiten. Ganz abgesehen davon wird nach Aussage der Bürgermeisterin untersucht, ob ein zweites Seniorenheim als Neubau notwendig ist, um die Versorgung mit Heimplätzen zu gewährleisten.

© SZ vom 25.08.2017 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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