Haar:Abfuhr für Weidenbusch

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Haars Bürgermeisterin bleibt bei Vorwürfen zu Dobrindt-Besuch

Im Streit um die Vorgänge am Rande des Besuchs von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) in Haar haben sich die Fronten verhärtet. Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) hat die Forderung des Landtagsabgeordneten Ernst Weidenbusch (CSU) zurückgewiesen, sich von ihrer Darstellung der Geschehnisse zu distanzieren. Weidenbusch drohte mit einer Anklage wegen Verleumdung, sollte sich Müller unnachgiebig zeigen. Das ist nun geschehen. Ob Weidenbusch nun tatsächlich strafrechtlich gegen die Bürgermeisterin vorgehen wird, ist indes offen. Am Montagnachmittag gab er sich kurz angebunden und sagte, so wichtig sei das alles nicht. Er werde sich am Mittwoch wieder mit der Angelegenheit befassen.

Ausgangspunkt des Konflikts ist die Stippvisite von Minister Dobrindt am Freitag vor zwei Wochen am Haarer Bahnhof, den die CSU als Parteiveranstaltung deklariert hatte. Bürgermeisterin Müller war ebenso nicht eingeladen worden wie ihr Amtskollege Christian Kuchlbauer von den Freien Wählern in Oberschleißheim, wo Dobrindt ebenfalls vorbeischaute. Als Kuchlbauer und Müller unerwartet an den Bahnhöfen ihrer Gemeinden erschienen, wurden sie von den CSU-Vertretern frostig empfangen. Ob etwa der Abgeordnete Weidenbusch noch darüber hinausging und Müller anschrie und sie aufforderte, den Platz zu verlassen, das ist nun umstritten. Auch soll er laut Berichten Müller geschubst haben.

Weidenbusch wies dies alles zurück und bezichtigte Müller der Lüge. Sollte diese nicht davon abrücken, sagte er, werde er juristisch gegen sie vorgehen. Müller war zunächst wegen eines Auslandsaufenthalts nicht zu erreichen. Am Montag reagierte sie auf Anfrage und ließ mitteilen, dass sie nicht daran denke, etwas zurückzunehmen. "Sie erwartet eigentlich eine Entschuldigung von ihm", ließ das Rathaus als Reaktion auf Weidenbuschs Vorstoß verlauten.

© SZ vom 26.07.2016 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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