Grünwald:Klassisch und dezent

Lesezeit: 2 min

Im Hof des Hauses der Begegnung wird es ein Tagescafé geben. Die Wandfarbe ist nun in einem warmen, hellen Sandton geplant. (Foto: Goergens & Miklautz)

Das neue Farbkonzept für das Haus der Begegnung gefällt Grünwalds Gemeinderäten

Von Claudia Wessel, Grünwald

Dezent, klassisch, traditionell - so möchte man in Grünwald das Haus der Begegnung haben, das auf dem Grundstück gegenüber dem Gymnasium entsteht und im Jahr 2017 fertig sein soll. Nachdem die Gemeinderäte mit den ersten Farb-Vorschlägen der Architekten Goergens & Miklautz nicht zufrieden waren, überarbeiteten diese ihren Entwurf. Am Dienstag präsentierten sie im Gemeinderat ihr neues Farbkonzept und stießen auf Begeisterung. Es wurde bei nur einer Gegenstimme akzeptiert.

Architekt Christian Weigl von Goergens & Miklautz trat dabei vorsichtig auf. Er wolle "versuchen, einen Vorschlag zu machen, der aufbaut auf der lebhaften Diskussion", sagte er zur Einleitung, offenbar in Erinnerung an die heftige Ablehnung vom letzten Mal. Es sei mit den Folien möglicherweise nicht ganz einfach, die genauen Farben zu erkennen, die Frage "Wie schaut's denn wirklich aus?" möglicherweise nicht ganz zu beantworten. Es sehe jedenfalls "an jeder Ecke anders aus", so Weigl, weil sich durch den Lichteinfall zu verschiedenen Tageszeiten vieles leicht ändere: "Jedes Fenster wird bei jedem Sonnenstand anders reflektieren." Man habe auf jeden Fall verinnerlicht, "dass es ein Anliegen ist, klassisch zu bleiben" bei der Gestaltung, sagte Weigl, und "wenn schon traditionell, dann richtig". Man habe nun eine Dachdeckung mit traditionellen Ziegeln in klassischem Rotton, Rinnen und Rohre dazu passend in Kupfer und eine Wandfarbe in warmem, hellem Sandton mit weißen Faschen - Farbrahmen um Fenster und Türen - gewählt. Fenster, Geländer und äußerer Sonnenschutz werden auch in hellem Sandton gestaltet, aber in Metallic-Optik.

Die Fenster haben von außen eine Alu-Ansicht, von innen Holz. Im Sozialteil gibt es Raffstores, im Wohnteil Rollläden. Beide sind jedoch dunkler als die Fassade gehalten, um auch im geschlossenen Zustand noch den Eindruck von Öffnungen zu machen. Eine "Verwandtschaft" der verschiedenen Bauteile wird durch die Farbe Weiß entstehen, in welcher eben entweder die Faschen oder teilweise auch Balkonbrüstungen gehalten sind. Bei den nach Süden zeigenden Wohnungen sind Balkone mit Sichtschutzlamellen aus Lärchenholz angebracht, um zu vermeiden, dass Bewohner Sichtschutz anbringen. Die Balkonbrüstung ist ein Metall-Stabgeländer. Die Stäbe sind so dicht, dass man bei schräger Blickrichtung nicht durchschauen kann.

Alles kam wunderbar an bei den Gemeinderäten außer einer Kleinigkeit. "Ein Kann, kein Muss", hatte Weigl gesagt zu der Idee, drei Buchstaben auf den Giebel von Haus A, das in Richtung Gymnasium zeigt, anzubringen. HDB für Haus der Begegnung. Nachts könnten diese Buchstaben auch beleuchtet werden, schlug der Architekt vor. Davon war jedoch niemand begeistert. Das sei ja wie damals in der DDR, meinte Ingrid Reinhart von den Grünen. Man frage sich, ob es was mit der Deutschen Bahn zu tun habe, bemerkte jemand. Kurz: Die Buchstaben bleiben weg, jedoch wird über dem Haupteingang von Haus B "Haus der Begegnung" stehen. "Rundum gelungen!" fasste CSU-Gemeinderat Alexander Steininger, selbst Architekt, zusammen.

© SZ vom 26.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: