Bei den Grünwalder Konzerten geben sich Gewinner bedeutender Auszeichnungen die Klinke in die Hand. Ob Echo Klassik, Preis der Deutschen Schallplattenkritik oder Spitzenplätze beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD - die Musiker und Ensembles, die sich im noblen Vorort die Ehre geben, sind hoch dekoriert und gehören zur Hautevolee der Szene. Jetzt kommt sogar ein Oscar-Gewinner.
Nun, natürlich hat Alexandre Tharaud nicht selbst den begehrten Academy Award erhalten, aber der französische Pianist wirkte in dem Michael-Haneke-Film "Amour" mit, der 2013 in Los Angeles als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet wurde. Während er da einen Konzertpianisten gab und Stücke von Schubert einspielte, wird er in Grünwald ein weniger romantisches Programm präsentieren: Thauraud hat sich mit Aufnahmen von Werken Jean-Philippe Rameaus (1683 bis 1764) und Domenico Scarlattis in die Beletage der Pianisten-Riege gespielt, und diesen beiden Komponisten wird er sich auch beim Konzert am Mittwoch, 15. April, im August-Everding-Saal widmen.
Daneben spielt Tharaud, der 1968 in Paris geboren wurde und als Klangästhet gilt, Mozarts Sonate in A-Dur KV 331 und "Miroirs" von Ravel: ein klangfarbenreiches Schlüsselwerk des Impressionismus. Tharaud ist kein effektfreudiger Tastenlöwe, wenn überhaupt, dann ein samtpfötiger: Er wird ob seines eleganten und sublimen Spiels geschätzt. Und natürlich hat auch Tharaud manch bedeutenden Musik-Preis erhalten: den zweiten Preis beim ARD-Musikwettbewerb 1989 etwa oder zwei Echo-Klassik-Preise (2011 und 2013) .
Das Konzert beginnt um 20 Uhr, Karten zu 22,18 und zwölf Euro gibt es in der Buchhandlung Horn in Grünwald.