Überraschende Personalie:Hauptamtsleiter verlässt Grünwald

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Peter Gantner (rechts) hat derzeit viel Zeit, sich seiner Band "Isartal Express" zu widmen, in der er Gitarre spielt. Ins Grünwalder Rathaus kehrt der bisherige Hauptamtsleiter nicht zurück. (Foto: Claus Schunk)

Grund ist offenbar ein Zerwürfnis mit Bürgermeister Jan Neusiedl.

Von Claudia Wessel, Grünwald

"Hauptverwaltung, Hauptamtsleiter" - unter dieser Funktion steht Peter Gantner noch auf der Homepage der Gemeinde Grünwald. Zu erreichen ist er unter dieser Nummer aber schon seit einigen Monaten nicht mehr.

Nachdem er lange im Krankenstand war, hat Peter Gantner vor Weihnachten gekündigt. Wie es aus gut unterrichteten Grünwalder Kreisen heißt, sollen Probleme mit Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU) ausschlaggebend gewesen sein. "Neusiedl hat die Kommunikation mit Gantner auf Null gefahren", sagt jemand, der Einblick hat. "Er hat ihn geschnitten." Schweigen soll ohnehin eine Haupteigenschaft Neusiedls sein.

Das erfuhr auch der FDP-Fraktionssprecher im Gemeinderat, Michael Ritz. Als er vor einer Woche im Sekretariat von Peter Gantner wegen einer Kleinigkeit anrief, bekam er von der Sekretärin die Auskunft, dass Gantner gekündigt habe und gar nicht mehr komme. "Das ist der wichtigste Angestellte in der Gemeinde, es wäre die Pflicht von Neusiedl gewesen, den Gemeinderäten das mitzuteilen", sagt Ritz. Dagegen sollen die CSU-Gemeinderäte nach Kenntnis eines Insiders sehr wohl von Gantners Abgang erfahren haben - und zwar durch Neusiedl persönlich.

"Das ist nach Corina Stark schon der zweite Fall, in dem der Geschäftsleiter geht", sagt Ritz. "Da bleiben viele Fragen offen." Stark sei nach ihren wenigen Jahren in Grünwald dienstunfähig geworden. Gantner war laut Ritz vor vier Jahren der Wunschkandidat von Neusiedl. Seine Vermutung: "Da muss etwas vorgefallen sein."

Peter Gantner selbst sagt nichts zu seinem Weggang, da er offiziell noch bis Ende Juni im Amt ist. Da es sich um eine Personalangelegenheit handelt, hüllt sich auch Bürgermeister Neusiedl über die Gründe in Schweigen.

© SZ vom 17.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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