Grünwald:Die Kelten in Grünwald

Lesezeit: 1 min

Rathaus erarbeitet mit Archäologen Ausstellung zur Frühgeschichte

Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl und Gemeinderat Wolfgang Kuny haben sich kürzlich mit Vertretern der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege getroffen, um über die weitere Erforschung der frühgeschichtlichen Ausgrabungsfunde in der Gemeinde zu sprechen. Dabei gab Professorin Dr. Carola Metzner-Nebelsick vom Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie Einblick in die bisherigen Erkenntnisse und den Planungsstand.

Wolfgang Kuny ist Initiator des gemeindlichen Projekts zur Untersuchung der archäologischen Funde, die beim Bau der Parkgarage und des Gymnasiums gesichert wurden. Dieses dient der Darstellung der Geschichte Grünwalds in der Keltenzeit. Seit 2011 wird an der Aufarbeitung der Frühgeschichte der Gemeinde gearbeitet. Eine wissenschaftlich fundierte Dauerausstellung ist ein Ziel.

Laut Mitteilung der Gemeinde wird ein publikationsreifes Manuskript zum eisenzeitlichen Gräberfeld vorbereitet, das beim Bau des Gymnasiums entdeckt wurde. Dort sollen die geleisteten anthropologischen Analysen einfließen. Mit Hilfe der so genannten Radiokarbon-Methode sollen Fundstücke aus den Grabungen in der Gemeinde genau datiert werden. Hinzu kommen Untersuchungen einiger Leichenbrände des Gräberfeldes in den Labors der Staatssammlung. Zur Unterbringung von Ausstellungsstücken hat der Gemeinderat bei der Planung des Gymnasiums entsprechende Ausstellungsflächen vorgesehen.

Wie vom inzwischen verstorbenen Altbürgermeister Hubertus Lindner beantragt, werden die zur Ausstellung geeigneten Exponate im Untergeschoss des Gymnasiums in unmittelbarer Nähe zu dem rekonstruierten Originalgrab in den vorhandenen Glasvitrinen, die lüftungs- und klimatechnisch ausgerüstet sind, für eine Dauerausstellung gebracht. Alle weiteren Funde der Ausgrabungen werden laut Gemeinde in einem eigens dafür vorgesehen Raum in Untergeschoss des Grünwalder Gymnasiums gelagert, so dass diese sich künftig in gemeindlichem Besitz befinden. Für die Auswertung der Funde seit 2011 hat der Verwaltungsausschuss ein Budget in Höhe von 190 000 Euro zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus beschloss der Kulturausschuss im Jahr 2013 zur Fortführung des Pilotprojektes zur Erschließung der Vorgeschichte Grünwalds ein weiteres Budget in Höhe von 100 000 Euro.

© SZ vom 09.01.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: