Grünwald:Der Nachtbus kommt an

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Tausend Fahrgäste nutzen das Angebot der Gemeinde in der Woche

Der Nachtbus von der Trambahn-Haltestelle Großhesselohe zum Friedhof in Grünwald ist ein Erfolg und soll wahrscheinlich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 zum Linienbus werden, an dem sich dann auch der Landkreis finanziell beteiligen wird. Bislang fährt der Bus auf Probe und bezahlt von der Gemeinde Grünwald, die dafür rund 9000 Euro im Monat ausgibt. Da die Fahrgastzahlen sehr gut sind, hat sich der Verwaltungsausschuss am Montagabend einstimmig dafür ausgesprochen, dem Landkreis München die Ausschreibung eines Busangebots für einen Linienbetrieb zur Anbindung an die Tramlinien 15 und N 27 für die Dauer von vorerst acht Jahren vorzuschlagen. Eine solche Ausschreibung braucht eine Vorlaufzeit von zwei Jahren.

Gestartet wurde das Nachtbus-Projekt am 1. Dezember 2015. Im Zeitraum vom 20. Juni bis 14. August wurden heuer genaue Fahrgastzahlen ermittelt, indem pro Monat jeweils eine Woche lang die Mitfahrer gezählt wurden. Rund tausend Personen steigen demnach pro Woche ein, Tendenz steigend. Pro Tag sind durchschnittlich 130 Fahrgäste nachts unterwegs, was bei 55 Fahrten wöchentlich durchschnittlich 17 Fahrgäste pro Fahrt bedeutet. Nur um 4 Uhr früh sitzen weniger als zehn Personen in dem derzeit benutzten Kleinbus mit 30 Plätzen, davon zwölf Sitz-und 18 Stehplätze.

Der erste Nachtbus startet an der Haltestelle Großhesselohe um 0.20 Uhr, der letzte um 5 Uhr. Unter der Woche fährt er von 2 Uhr an stündlich, am Wochenende auch mitten in der Nacht jede halbe Stunde. Vom Friedhof zurück fährt der erste um 0.30 Uhr, der letzte um 5.10 Uhr, am Wochenende um 6 Uhr. Auch Münchner, die in Grünwald die Nacht oder einen Teil davon verbringen, können ihn benutzen. Das sind aber deutlich weniger als Fahrgäste in die andere Richtung. Die höchste Zahl von Fahrgästen von Grünwald nach Großhesselohe wurde an einem Samstag um 2.30 Uhr gezählt, es waren 13. Ansonsten fuhren in diese Richtung nur sehr wenige, die Zahlen waren alle einstellig. Von Großhesselohe nach Grünwald dagegen wurden des öfteren auch mal mehr als 25 Fahrgäste ermittelt. Grünwald hat erreicht, dass im Nachtbus die MVV-Tickets gelten.

Der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur des Landkreises München wird sich am 30. November mit dem Nachtbus nach Grünwald befassen. Entscheidet sich das Gremium dann für eine Ausschreibung entscheiden, kann der Linienbetrieb mit dem Fahrplanwechsel Dezember 2018 erfolgen. Auch für einen Linienbetrieb wünscht sich die Gemeinde Grünwald Kleinbusse auf Transporterbasis, wie sie bereits jetzt von der Firma Watzinger verwendet werden.

Ein Kleinbus ist allerdings nicht immer ausreichend. An Silvester 2015 beispielsweise hatte Busfahrer Becir Imsirovic einen größeren ausgewählt und das war sehr gut so, denn in dieser Nacht beförderte er rund 100 Personen nach Hause. In bester Stimmung, denn im Nachtbus sitzen meist sehr gut gelaunte Menschen.

© SZ vom 06.10.2016 / cw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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