Grünwald:Burschen suchen alte Fotos

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Von Claudia Wessel, Grünwald

Es gibt sie noch, die Menschen, die seit ihrer Geburt in Grünwald leben. Johanna Splettstößer zum Beispiel, geborene Hornung. Zum Treffen mit den Grünwalder Burschen in deren Hütte an der Oberhachinger Straße 1 hat sie die Kopie eines Zettels mitgebracht, den ihr Vater Johannes Hornung eigenhändig geschrieben hat.

"Grünwald, den 17. Januar 1932" steht oben in ordentlicher Schreibschrift, dann die Überschrift: "Burschenschaft Einigkeit Grünwald" und der Text: "Wir geben hiermit bekannt, dass am Samstag, den 23. Januar 1932 Abends 8 Uhr die Jahresversammlung stattfindet. Alle Mitglieder sind ersucht, zu erscheinen wegen wichtige Punkte." Die Unterschrift lautet: "Der Ausschuss. Joh. Hornung Vorstand".

Dieses Schreiben wird es auf jeden Fall in die Festschrift schaffen, die von den gegenwärtigen Burschen unter ihrem Vorsitzenden Quirin Strobl für das kommende Jahr vorbereitet wird. Im Januar 2017 wird die Burschenschaft Einigkeit Grünwald 125 Jahre alt. Dann soll die Festschrift fertig sein. Groß gefeiert wird allerdings erst am traditionellen jährlichen Dorffest-Termin im Juni 2017, dann jedoch drei Tage länger als sonst. Für die Festschrift werden nun von alteingesessenen Bürgern Grünwalds Fotos und interessante Dokumente gesucht.

Johanna Splettstößer hat übrigens noch mehr dabei, eine Einladungskarte zum "Mai-Ball" am 3. Mai 1930 "in unserem Vereinslokal Zur Post", und ein paar Fotos. Auch Jochen Schmid, der seit 1954 in Grünwald lebt, ist zum ersten Treffen zur Vorbereitung der Festschrift gekommen und präsentiert stolz ein Bild von 1920, das die damaligen Burschen stolz und stramm rund um den Maibaum zeigt. Adam Waldhauser, der seit 1961 in Grünwald lebte, dann aber in eine Nachbargemeinde umzog, hat zwei Fotos von den Maifeiern 1946 und 1966 dabei, die er von den Großeltern seiner Frau hat. Diese stammt, so Waldhauser, "aus einer der wahrscheinlich ältesten Familien in Grünwald", die Familiennamen waren Eberl und Bader. "Die sind seit 300 Jahren hier ansässig", sagt Waldhauser. Auch Jakob Portenlänger, einer der jungen Burschen von heute und der Juniorinhaber vom Alten Wirt, kann stolz auf seine Ahnen sein. Sein Ururgroßvater Georg Portenlänger war von 1900 bis 1925 Bürgermeister in Grünwald, nach ihm ist auch die Portenlängerstraße benannt.

Grünwalder, die weitere interessante Fotos und Dokumente zum Ausleihen für die geplante Festschrift haben, können sich mit dem Burschen-Vorsitzenden Quirin Strobl in Verbindung setzen (Telefon: 0174/321 49 52 oder E-Mail: vorstand@gruenwalderburschen.com). Die Burschen sind für jedes Bild aus vergangenen Zeiten dankbar.

© SZ vom 02.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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