Grünwald:Auf Floß geht's los

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Im August-Everding-Saal läuft Walter Steffens Doku "Fahr ma obi am Wasser"

Eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen, kernige Mannsbilder, die versiert mit Axt und Ruder umgehen, die mitreißende Dynamik des Flusses - Walter Steffens abendfüllender Dokumentar-Film "Fahr ma obi am Wasser" porträtiert in packenden Bildern das jahrhundertalte Flößer-Handwerk auf Isar und Loisach. Er zeigt, welche Bedeutung die Flößer aus dem Oberland seit dem Mittelalter für München und andere Städte hatten, und er ist mit seinen großartigen Aufnahmen aus der Luft, vom Wasser und von den Ufern auch eine Hommage an ein Bayern, das schon ziemlich bilderbuchhaft daherkommt. Steffen entfaltet ein kulturgeschichtliches Panorama vom 12. Jahrhundert bis in die heutige Zeit und demonstriert freilich auch, wie hart und gefährlich das Handwerk früher war, und auch heute eine Fahrt noch ist - Brückenpfeiler, Felsen wie der Georgenstein bei Baierbrunn, Hoch- und Niedrigwasser erfordern hellwaches Reagieren. In älteren Zeiten mussten sich die Männer am Ruder sogar vor Räubern auf dem Fluss in Acht nehmen.

Der Film wird am 28. September im August-Everding-Saal gezeigt: Grünwald gehörte zu den Kommunen, die das Werk, das im Mai in die bayerischen Kinos kam, förderten. Der Vorverkauf läuft bereits. "Ich bin mir sicher, dass jeder, der den Film gesehen hat, die Isar und unser Oberland mit anderen Augen betrachten wird. Und Wasser, das ist sowieso archaisch. Das steckt in uns Menschen", sagt Steffen. Der in Seeshaupt lebende Filmemacher hat unter andeem für seine Dokumentation "Netz und Würm" über die Fischer am Starnberger See den Tassilo-Preis der SZ erhalten, für die Holocaust-Doku "Endstation Seeshaupt" wurde er mit dem Kulturpreis des Landkreises Weilheim-Schongau ausgezeichnet. Er wird in Grünwald zur Vorführung anwesend sein und eine kurze Einführung geben. Nach dem Film beantwortet er Fragen der Zuschauer. Der Film beginnt um 19.30 Uhr. Karten zu sieben Euro sind bei der Buchhandlung Horn in Grünwald (Schloßstraße 14c, Telefon: 089/64 10 471) oder an der Abendkasse erhältlich.

© SZ vom 01.09.2017 / wat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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