Grasbrunn:Wenig Chancen für Dorfladen

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Umbaukosten für Feuerwehrgarage in Neukeferloh sind zu hoch

Die Hoffnungen vieler Einwohner Neukeferlohs, dass sich die Nahversorgung in dem Grasbrunner Ortsteil nach der Schließung des Lebensmittelgeschäfts Seitner schon bald wieder verbessern könnte, haben einen Dämpfer erhalten. Dass ein Dorfladen in die leer stehende Feuerwehrgarage unterm Rathaus einzieht, erscheint zumindest nach einer ersten Kostenkalkulation der Gemeinde wieder unwahrscheinlich. So rechnet man im Rathaus mit Umbaukosten von circa 200 000 Euro. Das hätte zur Folge, dass die Gemeinde für die etwa 120 Quadratmeter große Halle eine Kaltmiete von mindestens 1500 Euro im Monat verlangen müsste.

Aus diesem Grund hat Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) nach eigenen Worten erhebliche Zweifel, einen Mieter zu finden. Zwar gibt es gegenwärtig zwei Interessenten, doch angesichts der Fixkosten müsste der Laden schon ganz erhebliche Umsätze erzielen. Dass dies gelingt, ist aber fraglich. In der jüngsten Sitzung wiesen mehrere Gemeinderäte auf die Lage der Halle hin, die als nicht optimal gilt. So wäre das Geschäft nur von zwei Nebenstraßen, der Lerchen- und Grünlandstraße, aus zu erreichen, von der Saarlandstraße, der Hauptstraße, aber nicht einmal zu sehen.

Im Rathaus gibt es zudem Überlegungen, die alte Feuerwehrgarage als Reserve für eine später benötigte Erweiterung des Rathauses vorzuhalten. Zwar hat die Gemeinde erst kürzlich die gegenüber dem Rathaus liegende ehemalige Filiale der Kreissparkasse gekauft, um dort im kommenden Jahr eine Abteilung auszulagern; angesichts des Wachstums der Gemeinde werde dies aber sicher nicht die letzte Erweiterung der Verwaltung sein, schätzt man im Rathaus. In die einstige Sparkassenfiliale wird voraussichtlich das Einwohnermeldeamt einziehen. Das Foyer will man sich mit der Sparkasse, die dort noch Automaten hat, als Service-Bereich teilen.

Seit Charlotte Seitner ihren kleinen Tante-Emma-Laden im Sommer geschlossen hat, bekommen die Einwohner Neukeferlohs Lebensmittel nur noch im Gewerbegebiet Technopark jenseits der B 304. Die einzigen Nahversorger sind die Metzgerei Erb und ein Bäcker, der mehrmals die Woche mit einem Auto den Gemeindeteil anfährt. Eine Interessentin beabsichtigt, in der alten Feuerwehrgarage ein "Kauf-Café" einzurichten, in dem vor allem regionale Lebensmittel angeboten werden.

© SZ vom 09.12.2016 / lb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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