Grasbrunn:Neue Adressen

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Grasbrunn gibt zwei weiteren Straßen andere Namen

Von Lars Brunckhorst, Grasbrunn

Einige Einwohner Neukeferlohs und Harthausens werden sich neue Visitenkarten drucken lassen müssen, ihre Bekannten und Verwandten sich neue Adresse merken und Paketboten und Taxifahrer ebenfalls umorientieren: Die Gemeinde Grasbrunn benennt zwei Straßen in den beiden Ortsteilen um. Aus dem Grasbrunner Weg in Neukeferloh wird nach einem Beschluss des Gemeinderats die Waldbrunner Straße, aus der Kirchenstraße in Harthausen der Kirchweg. Mit der Änderung entfallen Straßennamen, die in der Gemeinde doppelt vergeben sind - was in der Vergangenheit immer wieder Ärger bei Ortsunkundigen, Liefer- und Rettungsdiensten ausgelöst hat.

Vor einem Jahr hatte der Gemeinderat deshalb die Umbenennung von vier Straßen beschlossen. Die Waldstraße und die Gartenstraße in Harthausen wurden in der Zwischenzeit bereits neu getauft. Im März entschied der Gemeinderat nach einer vorangegangenen Befragung der betroffenen Anlieger, die Straßen in Lindenweg und Rosenstraße umzubenennen. Auch in den aktuellen Fällen wurden die Bürger beteiligt. Von den Anwohnern des Grasbrunner Wegs in Neukeferloh sprachen sich allerdings jeweils sechs für die Namen Waldbrunner Straße und Salzstraße aus - der Rest beteiligte sich nicht an der Befragung. Deshalb fiel dem Gemeinderat das letzte Wort zu. Gegen eine Stimme entschied sich dieser für Waldbrunner Straße, einen Vorschlag einer Anwohnerin.

Der Name soll daran erinnern, dass die ersten Siedler Neukeferlohs ihre Enklave an der Saarland-, Kärntner und Tiroler Straße zwischen 1927 und 1933 "Waldbrunn" nannten. Der Ortsname Neukeferloh wurde erst 1937 festgesetzt. Grasbrunns Ortschronist hatte sich dagegen für Salzstraße ausgesprochen - in Anlehnung an den von Salzburg über Keferloh nach München verlaufenden historischen Hallweg, der auf Höhe der Saarlandstraße den Grasbrunner Weg gekreuzt hatte. Für den von der August-und-Babette-Simader-Stiftung eingebrachten Vorschlag, die Straße nach dem früheren Bürgermeister August Simader (1952 bis 1956) zu benennen, fand sich keine Unterstützung.

Eine klare Mehrheitsentscheidung fiel in Harthausen: Dort sprachen sich 16 Anwohner der Kirchenstraße für den neuen Namen Kirchweg aus, fünf stimmten für Andreasweg. Der Gemeinderat folgte dem Mehrheitsvotum einstimmig - und damit auch mit der Stimme von Gemeinderat Johann Hiltmair (Bürger für Grasbrunn), obwohl dieser die Vorschläge zuvor "willkürlich" genannt hatte. Statt nach Faktenlage werde hier auf Grund von "Hörensagen", persönlichen Interessen und "Fake News" entschieden sowie zufälliger Mehrheiten. Auch Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) hatte davor gewarnt, dass die Ähnlichkeit der Namen Kirchweg und Kirchenstraße ebenfalls zu Verwechslungen führen könnte - was die Umbenennungen gerade vermeiden sollte.

© SZ vom 13.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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