Grasbrunn wächst und hat eine bedeutende Marke genommen: Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) begrüßte kürzlich den 7000. Einwohner. Die kleine Franziska Ott bekam davon freilich noch recht wenig mit. Die Kleine ist im März geboren und erlebte im September auf dem Arm ihrer Eltern das Treffen mit dem Bürgermeister. Jetzt im Oktober auf der Bürgerversammlung hatte Korneder Gelegenheit, vor etwa 90 Zuhörern im Saal des Bürgerhauses Neukeferloh zu zeigen, wie die Gemeinde die Herausforderungen des Wachstums meistern will. Sie ist darauf gar nicht schlecht vorbereitet: Knapp zehn Millionen Euro hat Grasbrunn auf der hohen Kante.
Dass das so ist, ist auch dem Umstand zu danken, dass der frühere Finanzbeamte Klaus Korneder als Bürgermeister das Geld zusammenhält. Noch 2009 waren die Rücklagen nach Investitionen in die Schule und nach Steuereinbrüchen fast aufgebraucht. Auf der Bürgerversammlung hielt Korneder an dem Ziel fest, eine schuldenfreie Gemeinde zu erreichen. Außerdem sprach er, was sicher die Anhänger des seit langem diskutierten Turnhallenprojekts wohlwollend aufnahmen, von einem "vorsichtigen Handlungsspielraum für Investitionen". Der Bau für die wachsende Zahl an Sportlern ist ja beschlossen. Nun soll laut Korneder im Herbst eine Studie vorgestellt werden, um dann Beschlüsse zu fassen.
Die Frage, ob es eine Zwei- oder Dreifachhalle wird, sei offen, sagte Korneder, der sich im Übrigen klar für einen Bau an der Schule aussprach. Der Bedarf für den Schulsport werde sich irgendwann ergeben, sagte Korneder, auch Schulerweiterungen wären so gut umsetzbar. Die Studie werde aber auch den Standort am Sportpark beleuchten, den der TSV bevorzugt. Aus Korneders Sicht würde sich der TSV mit der Halle aber übernehmen.
Die Gemeinde jedenfalls traut sich auch wegen steigender Gewerbesteuereinnahmen einiges zu. Der zu Recht oft eingeforderten Sanierung der Zornedinger Straße werde man sich annehmen, sagte Korneder. Im übrigen bekannte er, dass er etwas optimistischer sei, was den Bau neuer Radwege in der Gemeinde angeht. Auch Dank des Verhandlungsgeschicks des Landratsstellvertreters Otto Bußjäger gebe es an Kreisstraßen Bewegung. Fortschritte gibt es zudem bei einigen Immobilien, die die Gemeinde erworben hat. Die sogenannte Gumba-Halle wird soeben an kleinere Unternehmen vermietet. In das ehemalige Sparkassengebäude in Neukeferloh sollen Teile der Verwaltung verlegt werden, auch Wohnungen soll es dort weiter geben sowie eine Arztpraxis.
Weiterhin berichtete der Bürgermeister, dass der vor drei Jahren auf einer Bürgerversammlung beschlossene Bau eines Kreisverkehrs auf der Kreisstraße M 25 am südlichen Ortseingang von Neukeferloh Anfang 2018 gebaut werden soll. 36 Meter Durchmesser soll das Straßenbauwerk haben, das nach Angaben von Verkehrsgutachtern das wirksamste Mittel für eine Verkehrsberuhigung darstellt. Korneder kündigte zudem an, dass "hoffentlich bald" auf der M 25 nahe der B 304 ein sicherer Übergang mittels Zebrastreifen geschaffen wird.
Damit auch Geld hereinkommt, plant die Gemeinde zum Ärger der Nachbarn in Haar, die mehr Verkehr befürchten, ein Gewerbegebiet in Keferloh. Der schwelende Konflikt dürfe nicht zu dauerhaften Verwerfungen führen, sagte Korneder, der bei einem Besuch im Haarer Gemeinderat noch in diesem Oktober um Verständnis für die Grasbrunner Position werben will. Einer Bürgeranfrage, am Wertstoffhof einen im Boden versenkbaren Grüngut-Container zu installieren, will die Gemeinde nachgehen. Auch wird auf Anregung eines Bürgers geprüft, ob die Gemeinde einen Newsletter einrichten kann. Ein Antrag, für den gemeindlichen Friedhof ein Harmonium, eine elektronische Orgel oder ähnliches anzuschaffen, wurde mehrheitlich abgelehnt.