Grasbrunn:Grasbrunn schwingt sich zu neuer Turnhalle auf

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Arbeitskreis erkennt Bedarf an und überlässt dem Gemeinderat Standortwahl und Finanzierung

Von Christoph Hollender, Grasbrunn

Eine neue Sporthalle in Grasbrunn nimmt Form an. Der Arbeitskreis Turnhalle hat am Dienstagabend unisono festgestellt, dass die Gemeinde eine neue größere Turnhalle benötigt. Ein Bedarf sei klar feststellbar, so das Fazit. Auch Bürgermeister Klaus Korneder (SPD), der einer neuen Halle lange kritisch gegenüberstand, konstatierte: Der Wunsch des Gremiums sei sehr weit ausgeprägt, eine Halle zu realisieren. Zukünftig müsse darüber gesprochen werden, wie ein solches Millionenprojekt finanziert werden könne.

"Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden", sagte Korneder und mahnte damit, sich bei dem Projekt finanziell nicht zu übernehmen. Und weiter: "Eine Halle kostet auch Unterhalt." Die Folgekosten müssten daher bei der Planung bedacht werden. Möglicherweise müssten andere Projekte dann zurückgestellt werden, damit die Finanzen der Gemeinde nicht überschritten werden. Grasbrunns dritter Bürgermeister Michael Hagen (CSU) sagte, es müsse ein Mittelweg gefunden werden.

Die Mitglieder des Arbeitskreises Turnhalle, dazu zählen unter anderem Vertreter der Gemeinderatsfraktionen und des TSV, stimmten dafür, dass der Gemeinderat über das weitere Vorgehen bestimmen soll. Konkret soll zunächst über Standort und Finanzierung beraten werden. Der Arbeitskreis prognostiziert vorsichtig eine Summe zwischen vier und sechs Millionen Euro für das Großprojekt. Die Verwaltung wird auf dieser Grundlage verschiedene Finanzierungskonzepte ausarbeiten und mögliche Standorte suchen und diese anschließend im Gemeinderat vorzustellen.

Im Juli hatten die Mitglieder des Arbeitskreises drei Turnhallen in Zorneding und Höhenkirchen-Siegertsbrunn mit unterschiedlichen Konzepten besichtigt. Das Fazit: Die Dreifachturnhalle in Zorneding gefällt vielen Gremiumsmitgliedern "sehr gut". Sie sei nicht tief in die Erde eingelassen, was sich positiv auf eine natürliche Belichtung auswirke. Außerdem sei die Aufteilung der Räume, Umkleiden und Sanitäreinrichtungen "zweckdienlich" angeordnet, wie Ulrich Hammerl, SPD-Gemeinderat und Vorsitzender des TSV Grasbrunn, resümierte. Die Dreifachsporthalle am südlichen Ortsrand Zornedings wurde 2014 eröffnet, ist 2500 Quadratmeter groß und in einer Kombination aus Massiv- und Holzsystembau errichtet.

Ob es in Grasbrunn am Ende eine Dreifach- oder Zweifachhalle wird, muss allerdings erst noch diskutiert werden. Das hängt nicht zuletzt vom finanziellen Rahmen der Gemeinde und möglicher Geldgeber ab; das können Vereine oder die Volkshochschule sein. Der Freistaat fördert den Bau der geplanten Sporthalle, jedoch nur, wenn diese als Schulturnhalle gebaut und die alte bestehende Halle bei der Grundschule abgerissen wird, wie Korneder betont. Gefördert wird vom Freistaat zudem nur eine Summe, die einem Hallenteil entspricht - dieser reicht für den Sportunterricht. Das heißt: Sollte Grasbrunn eine Dreifachhalle bauen, müssten die beiden anderen Teile zu 100 Prozent von der Gemeinde und anderen Geldgebern bezahlt werden. Die Höhe der Förderung ergibt sich aufgrund der Schülerzahl der Grasbrunner Schule.

© SZ vom 29.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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