Gräfelfing:Heißes Thema

Gräfelfing überlegt, Geothermie selbst in die Hand zu nehmen

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Nicht warten, sondern handeln. Diese Devise verfolgt die Gemeinde Gräfelfing jetzt verstärkt beim Geothermie-Projekt. Neueste Idee, die im Rathaus geboren wurde: Warum nicht selbst das Bohrrecht erwerben und auf gemeindeeigenem Grund nach heißem Wasser bohren? Denn die Realisierung des Projektes mit dem Kraillinger Investor Baldur Trinkl, der derzeit das Bohrrecht auf seinem eigenen Grundstück auf Gräfelfinger Flur besitzt, scheint in weite Ferne zu rücken. Sein Bohrrecht soll Ende November auslaufen und kann wohl nur im Ausnahmefall um ein weiteres Jahr verlängert werden. Die Gemeinde will sich beim Geothermie-Projekt unabhängig von der Firma Trinkl machen und sicherstellen, dass die erneuerbare Energiequelle in den tiefen Erdschichten den Gräfelfingern zugute kommt. "Man könnte in einem Flächennutzungsplan weitere Standorte ausweisen, die sich zum Bohren eignen", sagt Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing). Das Bohrrecht, das das Bergamt vergibt, bezieht sich Wüst zufolge auf ein Gebiet von Planegg bis Freiham. Die Gemeinde will so für den Fall gewappnet sein, dass Trinkl das Bohrrecht verliert. Mögliche Partnerunternehmen für die Bohrungen und den Vertrieb des heißen Wassers haben sich im Rathaus bereits vorgestellt.

© SZ vom 01.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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