Der Ottobrunner Bahnhofsplatz bleibt vorerst ein Ärgernis - vor allem für Busfahrer und Pendler. Die Gemeinde schiebt die Umgestaltung und den Umbau des Vorplatzes noch einmal um mindestens ein Jahr auf. Im Gegenzug wird ein Projekt angegangen, dessen Realisierung die Gemeinderäte eigentlich auf zwei Haushaltsjahre strecken wollten: den Umbau der Bushaltestellen in der Rosenheimer Landstraße, der Alten Landstraße und der Ottostraße.
In den Haushaltsberatungen verwarf nun der Bauausschuss die Idee, beide Projekte gleichzeitig in Angriff zu nehmen. Auch und vor allem angesichts der Dringlichkeit, die beim Ausbau der Busstationen geboten ist. Denn - voraussichtlich - von 2019 an sollen zunächst auf der Strecke des 210er-Busses längere Fahrzeuge eingesetzt werden. Die 20 Meter langen, viertürigen Gelenkbusse, die in der Landeshauptstadt schon längst zum Straßenbild gehören und mehr als hundert Fahrgästen Platz bieten; bisher fahren auf der Strecke von Neuperlach Süd bis ins Brunnthaler Gewerbegebiet nur Dreitürer, die deutlich weniger Platz bieten.
Um dem Vorstoß des Landkreises gerecht werden zu können, muss die Gemeinde Ottobrunn mehr als eine halbe Million Euro in die Hand nehmen: damit die Busse künftig bei voller Fahrt direkt an die neu gestalteten Haltestellen heranfahren können. Diese müssen zunächst verlängert werden als Grundvoraussetzung für die längeren Fahrzeuge. Im Anschluss werden die neun Haltestellen barrierefrei gestaltet und angehoben, damit auch Rollstuhlfahrer direkt und ohne Hilfe in das Fahrzeug gelangen können. An manchen Haltestellen - etwa an der Kreuzung der Rosenheimer Landstraße mit der Ottostraße - wird das direkte Heranfahren auch weiterhin nicht möglich sein, da die Fahrzeuge dort auf die Abbiegespur einbiegen müssen. Zusätzlich zu den Haltestellen soll auch in der Rosenheimer Landstraße eine intelligente Ampelschaltung eingeführt werden, um weitere Sekunden herauszuholen.