Garching:Zu heiß, zu kalt und rund um die Uhr überwacht

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Die Klagen über die technischen Anlagen am Neubau des Garchinger Gymnasiums reißen nicht ab

Die technischen Anlagen des Werner-Heisenberg-Gymnasiums in Garching scheinen ein Eigenleben zu führen. Nachdem Probleme mit der Raumluft und auffälligen Wasserproben in dem 2013 eröffneten Neubau behoben sind, gibt es erneut Grund zur Klage. Ralf Laupitz, Mitarbeiter der Schulleitung des WHG, berichtete in der Sitzung des Zweckverbandes Staatliches Gymnasium Garching am Montag von Beschwerden der Lehrer und Schüler über große Temperaturschwankungen. "In manchen Räumen ist es so, als wenn man gegen eine Wand läuft", beschrieb er die Situation in den Klassenzimmern. Die Schule hat selbst händisch gemessen und festgestellt, dass es in manchen Räumen um 8 Uhr gerade mal 17 Grad hat, in anderen dagegen 24, "was ja nicht sein dürfte", wie Laupitz feststellte: "Da wäre noch etwas zu tun in der gesamten Justierung." Außerdem fragte er nach einem Betriebskonzept für die Lehrer, das klare Handlungsanweisungen beinhalte, zum Beispiel dass trotz Lüftungsanlage zwischendurch Stoßlüften angesagt sei. Schließlich bemängelte die Schulleitung noch, dass die Videoanlage rund um die Uhr Daten aufgezeichnet habe, was den Abmachungen mit der Schule und dem Datenschutz widerspreche.

Der Zweckverbandsvorsitzende und Garchinger Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) sagte den Vertretern der Schule zu, dass sie ein Betriebskonzept bekommen. Zur Videoanlage bemerkte er: "Das war keine Absicht, das ist einfach nur übersehen worden." Wenn es auch vielleicht praktisch wäre, eine Überwachung auch in der Nacht oder am Wochenende zu haben, falls es mal Beschädigungen an der Außenhülle gebe, etwa Schmierereien. Aber inzwischen seien die richtigen Zeiten wieder eingestellt. Zur Heizung sagte er der stellvertretenden Schulleiterin Doris Kosiol zu, in Zukunft darauf zu achten, bestimmte Räume auch während der Ferienzeit zu heizen. Sie hatte moniert, dass die Mitarbeiter der Verwaltung teils bei 17 Grad an ihren Schreibtischen säßen. Das sei nicht zumutbar. "Bei komplizierter Technik braucht es seine Zeit, bis es sich einspielt. Aber das sollte nicht so sein", sagte Gruchmann in Bezug auf die Temperaturprobleme. Er kündigte Änderungen an. Der Zweckverband habe entschieden, künftig die Steuerung der Anlage in externe Hände zu geben. "Für die Hausmeister ist das zu zeitaufwendig, das zu betreuen."

© SZ vom 16.11.2016 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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