Garching:Vereinshaus soll das Dreifache kosten

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Angebot für Gebäude am neuen Platz des FC Hochbrück liegt bei über einer Million Euro

Von Gudrun Passarge, Garching

Das Vereinshaus an der Sportanlage in Hochbrück könnte die Stadt viel teurer kommen als vorgesehen. Eingeplant waren ursprünglich 345 000 Euro. Nun legte die Verwaltung im Garchinger Bauausschuss ganz andere Zahlen vor. Eine Firma hat ein Angebot für ein Holzblockhaus vorgelegt, das mehr als eine Million Euro kosten würde. Das Bauamt wurde nun beauftragt, mit der Firma über "deutliche Einsparmöglichkeiten" zu verhandeln.

Der FC Hochbrück bekommt nicht nur einen neuen Fußballplatz, sondern auch ein Vereinshaus, in dem etwa Umkleiden, Duschen und Geräteräume untergebracht werden sollen. Die Stadt hatte das Projekt öffentlich ausgeschrieben, bewusst ohne die Art der Konstruktion vorzugeben. Jedoch ging bei der ersten Ausschreibung kein Angebot ein. Auch beim zweiten Versuch nicht. Erst nach einer beschränkten Ausschreibung ging ein verwertbares Angebot ein, das geprüft wurde. Die Firma Rubner Haus aus Kiens würde das Haus für 1,22 Millionen Euro schlüsselfertig bauen und noch einen Nachlass von fünf Prozent gewähren. Damit errechnete die Verwaltung einen Quadratmeterpreis von 2900 Euro, was "den aktuell üblichen Marktpreisen im Holzsystembau" entspreche.

Laut Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) zeigt der Vorgang, wie satt der Markt im Moment sei. Bauamtsleiter Klaus Zettl berichtete im Ausschuss, dass die Verwaltung zusammen mit der Firma nach Einsparmöglichkeiten suchen wolle, "und zwar nach gewaltigen". So könne beispielsweise die Deckenkonstruktion verändert oder der Grundriss verkleinert werden, und der Verein müsse Eigenleistungen erbringen. Gemeint sind etwa Malerarbeiten, das Verlegen von Fliesen oder die Montage eines Waschbeckens. Bis zur Stadtratssitzung Ende September wolle die Verwaltung ein neues Pauschalangebot vorlegen.

Ingrid Wundrak (Grüne) übte grundsätzliche Kritik an dem Bauvorhaben. "Warum baut man so ein Haus aus Holz. Das ist ein Schmarrn. Da wohnt doch niemand." So ein Zweckbau sollte so preiswert wie möglich sein, forderte sie. Bauamtsleiter Zettl bestätigte, dass ein Holzhaus teurer ist als eine andere Bauweise, "aber der Quadratmeterpreis deckt sich mit dem Preis fürs Stockschützenheim". Gegen die Stimmen von Ingrid Wundrak und ihrem Fraktionskollegen Werner Landmann beschloss der Bauausschuss, die Verwaltung mit Verhandlungen über Einsparmöglichkeiten zu beauftragen, um sie dem Stadtrat vorlegen zu können.

© SZ vom 27.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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