Garching:Unerwarteter Geldsegen

In der Stadt sprudeln Einnahmen, und Investitionen verzögern sich

Auch Garching profitiert von der guten Konjunktur im Land. Die Gewerbesteuern sprudeln, etwa 6,5 Millionen Euro mehr als eingeplant kann die Stadt im Verwaltungshaushalt verbuchen, der jetzt 69,54 Millionen Euro umfasst. Sechs Millionen Euro kommen von den Firmen, aber auch der Anteil der Kommune an der Einkommenssteuer zeigt in der Tendenz nach oben. Damit kann die Stadt etwa fünf Millionen Euro dem Vermögenshaushalt zuführen, wie Kämmerer Heiko Janich im Hauptausschuss des Stadtrates erläuterte. Zu den Ausgaben sagte Janich: "Es ist vieles geplant, aber es wurde wenig ausgegeben." Als Beispiel nannte er das noch nicht umgesetzte Radwegkonzept und das Kinderhaus, dessen Baubeginn sich verzögert hatte, weswegen auch noch nicht alle Posten abgerufen wurden. Der Kämmerer sagte, es sei mittlerweile "ein Problem, dass wir überhaupt noch Firmen bekommen, die uns etwas machen", auch deswegen komme es zu Verzögerungen.

Doch der Geldsegen ist nicht nur ein Gewinn. Garching weiß derzeit noch nicht, ob es künftig in der Riege der förderfähigen Kommunen bleibt oder nicht. Falls die Einnahmen doppelt so hoch sind wie beim Durchschnitt der bayerischen Gemeinden, fallen Zuschüsse etwa für Kindergärten und andere öffentliche Einrichtungen weg. Momentan liegt Garching laut Janich bei 180 Prozent, also unter der Grenze von 200 Prozent. Aber er wisse nicht, wie hoch der Durchschnitt letztendlich ausfalle, sagte Janich. "Es kann passieren, dass wir rausfliegen", antwortete der Kämmerer auf die Frage von Michaela Theis (Unabhängige Garchinger).

© SZ vom 19.10.2017 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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