Garching:Parklandschaft in Bögen

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Der Park soll eine charakteristische Form bekommen. (Foto: Stadt Garching/Doris Holly)

Der künftige Bürgerpark in Garching wird in fünf Zonen unterteilt, auf den von Naherholung bis Sport alles möglich ist. Er soll nun nach und nach wachsen.

Von Benjamin Köster, Garching

Fünf Bögen für Naherholung und Aktivität - am östlichen Ortsrand Garchings, zwischen Hüterweg und Wiesäckerbach, soll ein Bürgerpark entstehen. Wann und wie schnell dieser errichtet wird, ist allerdings noch unklar.

"Ich sehe diesen Entwurf so noch nicht als beschlussreif an", stellte Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) gleich zu Beginn der jüngsten Stadtratssitzung fest. Bei der Vorstellung handelte es sich aber auch nur um einen ersten Vorentwurf des Landschaftsarchitektenbüros Adler und Olesch aus München, das im vergangenen Juni vom Garchinger Bauausschuss mit der Planung beauftragt wurde. Der Bürgerpark soll in fünf Bögen an den Ortsrand anschließen, erläuterte Landschaftsarchitektin Ulrike Tuchnitz in ihrer Präsentation.

Platz zum Rodeln und Fußballspielen

Den ersten Bogen bildet der bestehende Anwohnerpark. Der zweite Bogen "Ortsrand" soll eine lockere Baumbepflanzung erhalten, wie Tuchnitz erklärt. Beim dritten Bogen "Weite" wollen die Landschaftsarchitekten den anliegenden Isarauen Rechnung tragen. "Die Offenheit der Landschaft fließt hier in die Gestaltung des Parks mit ein", so Tuchnitz. Im vierten Bogen "Aktion" sollen Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten aller Art geboten werden - Fußball, Streetball, ein Rodelberg, Boule. Der fünfte Bogen ist der Abschnitt "Wiese und Aue". Hier soll durch eine Aufweitung des Wiesäckerbaches laut Tuchnitz eine "attraktive Wasserfläche" geschaffen werden.

Schon vor der Gestaltung des Parks legten Garchinger Bürger Hand an. (Foto: Stadt Garching/Doris Holly)

Durchzogen wird der Bürgerpark von mehreren Wegen, an deren Rand zahlreiche Sitzgelegenheiten geschaffen werden sollen. Der Hauptweg, der zwischen drittem und viertem Bogen verläuft, schließt dann an den Radweg zum Garchinger Campus an, die Brücke, die über den Wiesäckerbach führt, soll ebenfalls erreichbar bleiben. Auch die Gewerbefläche und das Geothermie-Gelände, die künftig vom Park umschlossen werden, sollen in den Park eingebunden werden. "Die sollen nicht wie Fremdkörper wirken", erklärte Ulrike Tuchnitz.

Wie schnell der Park wächst, hängt vom Geld ab

Im Stadtrat trifft dieser Entwurf der Landschaftsarchitekten auf grundsätzliche Zustimmung. Man müsse aber schauen, ob der Bau tatsächlich wie von den Planern vorgesehen in drei Abschnitten vollzogen werden kann. "Der Park kann peu à peu wachsen, was wir uns im Einzelnen wann leisten können, werden wir sehen", merkte Bürgermeister Gruchmann an.

Joachim Krause, SPD-Fraktionschef, attestiert dem Entwurf, dass er sehr gut in die Landschaft passe. Bei den entstehenden Kosten ist er sich sicher: "Garchings Bürger sind sehr engagiert und werden uns vielleicht das eine oder das andere abnehmen." Dritter Bürgermeister Walter Kratzl (Grüne) sieht den Entwurf ebenfalls positiv, kritisiert jedoch die geplante Aufweitung des Wiesäckerbachs. Dieser führe viele Schwebstoffe mit sich, der Bach drohe daher zu verschlammen, sollte der Wasserstand zu niedrig sein. Um das zu verhindern wolle man auf jeden Fall einen Wasserbauingenieur zu Rate ziehen, sagte Tuchnitz.

Heidelandschaft? Gibt es da nicht

Florian Baierl von den Unabhängigen Garchingern hat beim Wiesäckerbach hingegen eher die Kosten im Blick. "Gewässerbau kann sehr kostspielig sein." Viel mehr trieb Baierl hingegen eine bestimmte Formulierung der Landschaftsarchitektin um. Sie hatte in ihrem Vortrag fälschlicherweise mehrfach die Heidelandschaft erwähnt. "Da ist keine Heidelandschaft und ich möchte dort auch keine haben - streichen Sie das aus den Planungen", erboste sich Baierl.

Nachdem dieses Missverständnis aufgeklärt war, stand der einstimmigen Zustimmung des Stadtrates nicht mehr im Wege: Der Bürgerpark kann geplant werden.

© SZ vom 16.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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