Garching:Mehr Geld für Kinder

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Garching investiert in Sprachförderung und Ganztagsschule

"In Kinder und Jugend investieren wir gern", sagte Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) in der Hauptausschusssitzung am Donnerstag. Gleich drei Tagesordnungspunkte behandelten Schul- und Jugendthemen. So haben die Stadträte einstimmig beschlossen, die Sprachförderung an der Grundschule West zu erweitern, für die offene Ganztagsschule der Arbeiterwohlfahrt an der Mittelschule übernimmt die Stadt ein Defizit von maximal 9500 Euro und sie beteiligt sich an der Aufstockung einer Stelle im Jugendbürgerhaus Profil.

In Sachen Sprachförderung führte Gruchmann aus, "es liegt auf der Hand, dass hier die Kommune dem Staat unter die Arme greifen sollte". Denn Integration sei wichtig und fange bei der Sprache an. Damit wies der Bürgermeister darauf hin, dass es eigentlich eine staatliche Aufgabe wäre, Sprachförderung zu finanzieren. Die Grundschule Garching-West hat etwa 50 Prozent Schüler mit Migrationshintergrund. Darunter sind auch zwölf Flüchtlingskinder, die teils überhaupt kein Deutsch sprechen. Bislang hat die Schule eine Sprachförderlehrerin, die 9,75 Stunden arbeitet, was gerade ausreiche, um zehn Kinder 40 Minuten in der Woche zu fördern. Diese Kinder profitierten enorm und machten große Fortschritte schreibt die Rektorin, Susanne Norkauer, in ihrem Antrag. Künftig wird die Stelle auf 29,25 Stunden ausgeweitet. Die Mehrkosten belaufen sich auf 19 000 Euro, die Stelle wird auf zwei Jahre befristet.

In der Mittelschule liegt das Problem ähnlich. Eine Gruppe mit circa 19 Schülern wurde für die offene Ganztagsschule angemeldet, mittlerweile werden jedoch 26 Kinder im Durchschnitt betreut, "davon mehrere soziale Problemfälle", wie es in der Vorlage heißt. Wegen der großen Anzahl von Kindern müssten Ausflüge und Projekte wie etwa gemeinsames Kochen oder Fußballspiele entfallen. Deswegen plant die Arbeiterwohlfahrt, noch eine zweite Person zu beschäftigen, um solche Projekte wieder zu ermöglichen. Im Jugendbürgerhaus Profil schließlich, das vom Kreisjugendring München-Land betrieben wird, soll eine Vollzeitstelle auf 48,75 Stunden aufgestockt werden.

© SZ vom 10.12.2016 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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