Garching:Kautschuk statt Linoleum

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Neuer Beschluss zum Bodenbelag im Strassäcker-Kinderhaus

Wird es am Ende doch ein Kautschukboden mit dem Farbcode NCS S 4040-G60Y? Die Frage um den richtigen Bodenbelag im Kinderhaus Untere Strassäcker ist wieder offen. Jedenfalls bis der Stadtrat darüber entschieden hat. Wenn der Bauausschuss das finale Urteil zu sprechen gehabt hätte, dann hätte der grüne Kautschukboden das Rennen gemacht. Und das, obwohl ein Stadtratsbeschluss Linoleum vorgesehen hat.

Es waren heiße Debatten, die über den Boden des Kinderhauses ausgefochten wurden. Ingrid Wundrak (Grüne) vor allem hatte sich an dem vom Architekten geplanten Estrichboden gestoßen, den sie für ein Kinderhaus nicht passend fand. Nach vielen hitzigen Wortbeiträgen und einigen Sitzungen stand dann Linoleum als Belag fest. Passend zum Farbkonzept des Architekten, sollte es Linoleum in Grün sein. Doch nun musste die Verwaltung mitteilen, dass just dieser Grünton von den Herstellern aus dem Programm genommen wurde. Als Ersatz machte sie den Vorschlag, grünen Kautschukboden zu verlegen. Die Stadt habe auch in der Vergangenheit schon solche Böden verlegt, "die sich durch besonders geringe Emissionen an organischen Substanzen und die Abwesenheit von krebserregenden Stoffen und Formaldehyd auszeichnen", wie es in der Sitzungsvorlage heißt. Die Reinigung erfolge mit ressourcenschonenden Mitteln und eine Beschichtung der Nutzschicht sei nicht nötig. "Kautschuk ist besser zu reinigen als Linoleum", fasste die stellvertretende Bauamtsleiterin Olga Stein zusammen.

All diese Eigenschaften vermochten Ingrid Wundrak jedoch nicht zu überzeugen. Sie bezweifelte die Umweltfreundlichkeit von Kautschuk. "Wegen der Rodungen der Urwälder kann ich as überhaupt nicht gutfinden." Ihrer Meinung nach ist Linoleum "auch gesundheitspolitisch" immer noch die beste Lösung. Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) machte sich wie die Verwaltung für den Kautschukbelag stark. Linoleum, so berichtete er, löse sich an den Stoßkanten wieder ab. Und Bauamtsleiter Klaus Zettl sah "gewisse Unterhaltsprobleme beim Linoleum". Wundrak blieb dabei, der Stadtrat habe das beschlossen. Weshalb Zettl sich genötigt sah zu betonen, dass keinesfalls der Eindruck entstehen solle, die Verwaltung wolle die Stadtratsentscheidung umbiegen. Jürgen Ascherl, CSU-Fraktionssprecher sagte, er könne auch mit schwarzem Linoleum leben, er stimmte dann aber wie die Mehrheit dafür, dem Stadtrat den Kautschuk zu empfehlen. Dagegen stimmten außer Wundrak noch ihr Fraktionskollege Werner Landmann und Gerlinde Schmolke (SPD).

© SZ vom 18.09.2017 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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