Einstimmig hat der Garchinger Stadtrat beschlossen, Geschäften am 10. Juli eine Sonntagsöffnung zu ermöglichen. "Die Kirchen sind nicht begeistert", sagte Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) in der jüngsten Sitzung. Aber die Gespräche mit den Geschäftsinhabern hätten ergeben: "Da beuten sich die Unternehmer nur selbst aus, Angestellte werden nicht zwangsverpflichtet." Der Bürgermeister überlegte sogar, ob man den Ball nicht einmal an die Kirchen zurückspielen sollte, "weil die Sonntagsarbeit für Pfarrer unter Umständen auch nicht zumutbar ist".
Die Sonntagsöffnung wird in Garching jedes Jahr zur Bürgerwoche diskutiert. So war es auch schon in den vergangenen Jahren möglich, beim Straßenfestsonntag nebenbei im Zentrum einzukaufen. Im Vorfeld holt die Stadt stets die Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange ein, mit bekanntem Ergebnis. Die Kirchen lehnten die Öffnung mit Blick auf den Schutz von Familien ab, die Gewerkschaft Verdi zum Schutz der Beschäftigten. Die Stellungnahme des Landratsamts stand zum Zeitpunkt der Abstimmung noch aus. Wenn die Behörde zustimmt, können die Garchinger am 10. Juli zwischen 13 und 18 Uhr durch Geschäfte schlendern. Allerdings ist die Auswahl laut Gruchmann beschränkt. Es wollten nur zwei bis drei Geschäfte mitmachen, berichtete er.