Garching:Flaute im Förderprogramm

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Zurückhaltung bei Umbauten zum Energiesparen in Garching

Da bietet die Stadt Garching Hauseigentümern Geld an, um Energiesparmaßnahmen zu unterstützen, wird es jedoch nicht los. Trotzdem entschied sich der Bau- und Umweltausschuss dafür, das Energiesparförderprogramm fortzuführen. Im Haushaltsplan 2016 sind dafür 30 000 Euro vorgesehen. In den Jahren zuvor waren es jeweils 40 000 Euro, jedoch wurden 2015 nur 13 700 Euro abgerufen.

Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) machte sich so seine Gedanken, woran es hapert. Eine kostenlose Energieberatung reiche offenbar nicht aus. Vielleicht, so seine Anregung, sollten die Leute, die das Programm in Anspruch nehmen, auch vorgestellt werden, "vielleicht wäre das anderen Anregung oder Motivation". Er wies darauf hin, dass die Stadt am wissenschaftlichen Projekt "Sandy" teilnimmt, das unter anderem erforschen möchte, warum sich Bürger bei der Umrüstung auf sparsame Energien in ihren eigenen vier Wänden teils zurückhalten.

Auch Grünen-Fraktionschef Hans-Peter Adolf empfahl eine Ursachenforschung und forderte wie auch CSU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Ascherl einen Bericht, wie das Programm in der Praxis laufe. Adolf empfand jedoch eine Kürzung auf die ursprünglich in der Verwaltungsvorlage genannten 20 000 Euro als "falsches Signal". Doch Zweiter Bürgermeister Alfons Kraft (Bürger für Garching, BfG) hatte im Haushalt entdeckt, dass 30 000 Euro eingestellt sind, damit konnte auch der Grüne leben. Allgemein kritisierte er, dass die Bürger sich beim Klimaschutzkonzept ungemein engagiert eingebracht und zahlreiche Leuchtturmprojekte erarbeitet hätten, "aber passiert ist nichts". Dem widersprach der Bürgermeister und betonte, beim Klimaschutz seien auch die Bürger selbst gefragt, "wir können nicht von Haus zu Haus gehen", um die Menschen dazu aufzufordern. Er empfinde den Erfolg des Programms auch als ernüchternd, sagte Gruchmann, erklärte aber seine sofortige Bereitschaft zu einem Nachtragshaushalt, falls doch wider Erwarten mehr Anträge im Rathaus eingehen sollten.

Debattiert wurde zudem über die Richtlinien. So forderte Ingrid Wundrak (Grüne), Fotovoltaikanlagen auch ohne Batterien zu fördern. Götz Braun (SPD) wollte Biomasseheizanlagen aus der Förderung nehmen, denn Pellets aus Kanada sehe er kritisch. Das Programm sei zu sehr auf Einfamilienobjekte zugeschnitten, auch Mehrparteienhäuser sollten vom Angebot leichter profitieren. Über die Kriterien wird der Stadtrat in Kürze eigens diskutieren.

© SZ vom 17.03.2016 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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