Um nicht weniger als eine "Jahrhundertentscheidung" ging es laut Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) bei dem Beschluss, einen Festplatz im neuen Garchinger Bürgerpark einzurichten. Zuletzt hatte jede Bürgerwoche mit Festzeltbetrieb die Stadtverwaltung vor große Probleme gestellt, weil stets ein Platz gefunden und die entsprechenden Leitungen verlegt werden mussten. Der neue Festplatz auf der Multifunktionsfläche im Bürgerpark mit entsprechender Infrastruktur bringt Planungssicherheit und ein Ende der Provisorien. Kritik gab es im Stadtrat lediglich am Standort, weil er etwas abseits liege.
Umweltreferent Christoph Marquart erläuterte, man habe bewusst eine Fläche gesucht, wo sich keine Nachbarn über "lärmintensivere Einwirkungen" ärgern müssten. Auf Anraten des Landratsamts sei der Standort im Nordosten gewählt worden. Er habe sich angeboten, weil es an dieser Stelle sowieso etwas lebhafter zugehen werde, da ja auch ein Kiosk und die Aktionsfläche mit Streetsoccer und Streetball dort angesiedelt werden sollen. Es habe im Vorfeld schalltechnische Untersuchungen gegeben, mit dem Ergebnis, für die angrenzende Wohnbebauung des Parks sei ein Festzelt unproblematisch, wie Marquart versicherte. Dabei sei auch das geplante Wohnbaugebiet am Hüterweg schon berücksichtigt. Außerdem gehe es ja nur um vier Festtage im Jahr.
Jürgen Ascherl, Fraktionssprecher der CSU, gab noch die Anregung, ob man diese Fläche nicht auch mal Studenten oder anderen Organisationen für Feste oder Veranstaltungen zur Verfügung stellen könnte. Selbst Florian Baierl, Fraktionssprecher der Unabhängigen Garchinger, sagte seine Zustimmung zu, obwohl er "nicht ganz glücklich" damit war, "wie es jetzt platziert ist". Insgesamt sei es eine richtige Entscheidung, denn Garching werde sich weiterentwickeln. Die etwas abgelegene Fläche sah der Bürgermeister jedoch nicht als Problem an: "Irgendwann ist es nicht mehr ganz weit draußen, sondern in der Mitte von Garching." Schließlich stimmte nur Josef Euringer (Bürger für Garching) gegen den Festplatz.