Garching:Container und andere Provisorien

Lesezeit: 2 min

Stadt kämpft mit Engpässen in den Kindertagesstätten

Von Gudrun Passarge, Garching

Die Stadt Garching muss in Sachen Kinderbetreuung improvisieren, auch weil das Kinderhaus "Untere Straßäcker" erst mit Verspätung seinen Betrieb aufnehmen kann. Engpässe bestehen aber auch im Hortbereich. Um die Situation zu überbrücken, plant die Stadt mit einer Containerlösung und einem Haus am Auweg, das sie für die Kinderkrippe der Nachbarschaftshilfe anmietet.

Das Kinderhaus Untere Straßäcker für zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen hatte im Stadtrat viele Diskussionen ausgelöst. Schließlich gab es zahlreiche Änderungen, etwa in der Ausrichtung der Gruppenräume und des Gartens. Der Baubeginn verspätete sich deshalb. Eigentlich war die Fertigstellung schon für Herbst 2017 geplant gewesen, doch dann wurde der Herbst 2018 angepeilt. Für die Zwischenzeit stellte die Stadt Container neben den Rohbau, um Platz für zwei Krippengruppen zu schaffen, die später in das Gebäude einziehen sollen. Doch auch der Termin im September 2018 ist jetzt obsolet, weil einige Baufirmen den Zeitplan nicht einhalten konnten, wie Bauamtsleiter Klaus Zettl am Dienstag am Rande der Bauausschusssitzung berichtete. Hinzu kam der lange Winter. Das Dach kam nicht rechtzeitig drauf, eine Verzögerung zog die nächste nach sich. Jetzt rechnet Zettl mit der Inbetriebnahme zum Jahreswechsel. Die Wohnungen im Haus sollen zuerst bezogen werden, damit die Einzüge den Ablauf im Kindergarten nicht stören.

Um der Nachfrage der Eltern gerecht zu werden, will die Stadt nun einen zusätzlichen Container für eine Kindergartengruppe aufstellen. Die Ausstattung soll hinterher mit ins Kinderhaus genommen werden. 95 000 Euro kostet diese Lösung. Betreiber der Gruppe wäre wie bei den Krippengruppen die Diakonie Oberbayern. Laut Stadtverwaltung können durch diese Lösung alle Kinder, die bis Ende September drei Jahre alt werden, einen Platz bekommen. Ist das Kinderhaus fertig, werden die Container wieder abgebaut.

Auch bei den Krippen muss sich die Stadt etwas einfallen lassen. Weil ihr altes Quartier in der Altenwohnanlage ein Sanierungsfall ist, haben die 15 Krippenkinder der Nachbarschaftshilfe samt ihren Betreuern Unterschlupf im Awo-Kinderhaus gefunden. Den müssen sie aber im Sommer wieder verlassen. Deswegen suchte die Stadt nach geeigneten Ersatz-Immobilien. Fündig wurde sie im Auweg. Dort kann sie ein Haus für zwei Jahre anmieten. Es seien nur geringe Umbauten nötig, teilte Kämmerer Heiko Janich im Bauausschuss mit. Die Gruppe könnte zudem auf 20 Kinder aufgestockt werden. Janich forderte eine baldige Entscheidung darüber, wie es mit den Räumen in der Altenwohnanlage weitergeht, ob eine Rückkehr der Kinder dorthin sinnvoll und möglich sei.

Dem absehbaren Engpass im Hort an der Grundschule West will die Stadt damit begegnen, dass sie den vorübergehenden Umzug des Schulkindergartens in das Werner-Heisenberg-Gymnasium (WHG) prüft. Später soll der Schulkindergarten seine feste Bleibe in der neuen Grundschule Nord erhalten. Grundsätzlich sei die Schulleitung des WHG dazu bereit, allerdings werde diese im Sommer neu besetzt. Sollte der Schulkindergarten ausziehen, würden drei Klassenzimmer frei. Eines würde die Grundschule übernehmen, eines die Mittelschule und eines könnte einer zusätzlichen Hortgruppe oder Mittagsbetreuung dienen. Immer mit der Einschränkung, dass sich dafür auch Personal findet. Die Stadträte im Bauausschuss billigten die Vorlage.

© SZ vom 07.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: