Feldkirchen:Rewe bezieht Lager in Feldkirchen

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Von Nadja Tausche, Feldkirchen

Ein Supermarkt, in dem nicht eingekauft werden kann - diesem Phänomen wird man künftig in Feldkirchen begegnen. In der Lagerhalle auf dem Grundstück nördlich des Bahnhofs wird sich die sogenannte Rewe Digital-Gruppe einmieten. Auf etwa 11 000 Quadratmeter Fläche will das Unternehmen hier Lebensmittel lagern und von dort an Kunden ausliefern. Solche Hallen gebe es im Raum München zum Beispiel schon in Neubiberg und in Bergkirchen im Landkreis Dachau, sagte Benedikt Schulte von Rewe in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Einen entsprechenden Umnutzungsantrag für die Lagerhalle hat der Gemeinderat gebilligt.

Mit der neuen Nutzung geht allerdings auch eine Zunahme an Verkehr einher. Etwa hundert Fahrzeuge im Bereich von 3,5 Tonnen sowie fünf Fahrzeuge mit 40 Tonnen Gewicht sollen jeden Tag das Gelände an- und von dort abfahren. Skepsis löste bei den Gemeinderäten die mögliche Lärmbelästigung aus - die sei laut schalltechnischem Gutachten aber deutlich unter den Grenzwerten, sagte Schulte. Außerdem sei die Lärmbelästigung geringer als mit dem bisherigen Mieter. Kritik an den Plänen kam auch von Grünen-Gemeinderätin Simone Krois. Das Grundstück habe durch die Lage am Bahnhof "hohes Potenzial", sagte sie. Mit der künftigen Nutzung der Halle sei sie nicht glücklich, der Gemeinderat habe schließlich noch nicht darüber beraten, was auf dem Grundstück entstehen könnte. Zusätzlich zu dem Lebensmittelkonzern werden den Plänen zufolge noch zwei andere Firmen die Halle mitnutzen.

Tatsächlich gibt es schon länger Überlegungen, was mit dem Grundstück nördlich des Bahnhofes passieren soll. Direkt neben der Lagerhalle wird aktuell eine Kiesgrube verfüllt, von voraussichtlich 2023 an kann das Gelände dann anderweitig genutzt werden. Im Gespräch war das Gelände als möglicher Standort für ein neues Gymnasium. Dass nebenan jetzt Firmen einziehen, hindere die Gemeinde aber nicht an eigenen Planungen, sagte Andreas Janson (UWV). Außerdem hat der Eigentümer des Grundstücks den Firmen nur Mietverträge mit einer Laufzeit von für fünf Jahre angeboten, sagte er. Wenn die Gemeinde die Lagerhalle dann benötigen sollte, könne dies arrangiert werden.

© SZ vom 19.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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