Die Bevölkerung des Landkreises wächst weiter rasant - und mit ihr auch die Gruppe der Menschen, die an Demenz erkranken. Bis zum Jahr 2030 werden nach Angaben des Statistischen Landesamtes mehr als 375 000 Menschen im Landkreis München wohnen - weit mehr als 7000 davon werden dann von der Krankheit Demenz betroffen sein. Die Betreuung und Pflege dieser Bürger, die Schaffung spezieller Angebote und Anlaufstellen für Angehörige hat die Kreispolitik als eine der zentralen Aufgaben der kommenden Jahrzehnte erkannt und nun eine eigene, sogenannte Demenzstrategie auf den Weg gebracht.
Einstimmig hat der Sozialausschuss des Kreistags das Konzept am Mittwochnachmittag verabschiedet, das in den vergangenen Monaten in einer Expertenrunde erarbeitet worden ist. An dieser Runde waren Akteure der Freien Wohlfahrtspflege, der Alzheimer Gesellschaft des Landkreises, des Landratsamtes, der Sozialpsychiatrischen Dienste, der Integrationsbeauftragte sowie Mitarbeiter der Hospiz- und Palliativarbeit beteiligt. Basierend auf dem Seniorenpolitischen Gesamtkonzept des Landkreises hat das Fachgremium festgelegt, dass vom nächsten Jahr an ein flächendeckendes ambulantes Versorgungsangebot im Landkreis geschaffen werden muss, das es Erkrankten und deren Angehörigen ermöglicht, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Neben einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit sei die Förderung von Wohn- und Betreuungsangebote sowie die Intensivierung der ambulanten Betreuung entscheidend. Die ohnehin bestehenden Angebote in den 29 Städten und Gemeinden des Landkreises sollen besser vernetzt werden; das Konzept sieht vor, eine eigene Koordinierungsstelle aller Betreuungsmöglichkeiten zu schaffen.
Zudem unterstützt der Landkreis von 2016 an vier Kommunen, die am Modellprojekt "Demenzfreundliche Kommune" teilnehmen werden, mit jeweils jährlich 4500 Euro. Innerhalb dieses Projektes werden einzelne Maßnahmen in den Orten vorangetrieben.