Bürgermeisterwahl in Taufkirchen:Die Siegesparty ist verschoben

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Zwischen Ullrich Sander und Rosi Weber entscheidet sich in 14 Tagen, wer Taufkirchens neuer Bürgermeister wird.

Von Iris Hilberth

Es bleibt spannend in Taufkirchen. Es wird sogar erst richtig spannend. Die Atmosphäre im Ritter-Hilprand-Hof jedenfalls war eher entspannt als aufgeregt, als die ersten Ergebnisse auf der großen Leinwand erschienen. Denn schnell wurde nach der Auszählung in den ersten Wahllokalen klar, dass es so kommt, wie alle vermutet hatten: Im Rennen um die Nachfolge von Jörg Pötke (ILT) auf dem Chefsessel im Rathaus wird es in zwei Wochen eine Stichwahl zwischen dem parteifreien Kandidaten der CSU, Ullrich Sander (42,6 Prozent), und Rosi Weber von der SPD (32,2 Prozent) geben. Bei insgesamt fünf Bewerbern hatten die meisten Taufkirchner damit gerechnet, dass sie erneut an die Urnen treten müssen, bis feststeht, wer die Geschicke der Gemeinde in den nächsten sechs Jahren lenken wird. Von den drei im ersten Wahlgang ausgeschiedenen Kandidaten punktete insbesondere Michael Lilienthal von den Freien Wählern, der mit 15,8 Prozent mehr als zehn Prozentpunkte über seinem Ergebnis im Jahr 2008 lag. David Grothe von den Grünen kam auf 7,3 und Bernhard Schulze von der FDP auf 2,1 Prozent.

Die Zusammenkunft im Gemeindezentrum Taufkirchens hatte am frühen Abend als die Stimmen der Bürgermeisterkandidaten ausgezählt wurden, so wenig von einer Wahlparty, wie es für ein Treffen am Abend der Entscheidung ungewöhnlicher nicht sein kann. Kein Aufschrei, kein Beifall, keine Begeisterungsstürme. Die Ergebnisse plätscherten so dahin. Und am Ende sagten alle, dass sie zufrieden seien, obwohl noch gar nichts entschieden war. "Ich fühle mich wie vor der Wahl", meinte Sander, der immerhin zehn Prozentpunkte vor seiner Konkurrentin Weber lag, dies zwar als "tollen Erfolg" wertete, sich aber davor hütete, sich als Halbzeit-Sieger feiern zu lassen. Auch die SPD-Frau zeigte sich zufrieden mit ihrem ersten Ergebnis. "Das kann noch reichen", gab sie sich optimistisch für den 30. März. Zuvor werden am Mittwoch, 26. März, Weber und Sander bei einer Diskussion im Ritter-Hilprand-Hof aufeinandertreffen. Moderiert wird der Abend von SZ-Redakteur Lars Brunckhorst, Beginn ist um 19 Uhr.

Zu denken gab den Kandidaten die geringe Wahlbeteiligung von 49,5 Prozent. Insbesondere in Taufkirchen, wo durch die vorläufige Dienstenthebung Pötkes die Kommunalpolitik in den Fokus der Wahrnehmung der Bürger gerückt war, hatten beide mit größerem Interesse gerechnet. "Meine Wahrnehmung war eine andere", sagte Weber. Gut gelaunt gab sich der Grüne Grothe ob seines Resultats. "Zweistellig wäre schön gewesen, aber das geht so in Ordnung", sagte der 27-Jährige. Er freute sich vor allem über die 24,8 Prozent seines Parteifreunds und Landratskandidaten Christoph Nadler in dessen Heimatgemeinde Taufkirchen.

© SZ vom 17.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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