Das Interesse war nicht gerade überwältigend. Neun Brunnthaler haben sich bei einer Umfrage dafür ausgesprochen, dass Carsharing angeboten wird. Erledigt ist das Thema damit aber nicht. Vor dem Rathaus steht seit kurzem eine kleine Säule, an der in Zukunft Elektro-Fahrzeuge geladen werden können. Nachts leuchtet sie schon, sie ist funktionsbereit. Kommenden Dienstag, 30. Juni, soll sie offiziell in Betrieb gehen. Und in diesem Zusammenhang soll nochmal darauf aufmerksam gemacht werden, dass Brunnthal nicht nur auf den elektrischen Antrieb setzt, sondern auch darauf, dass sich die Menschen in Zukunft öfter ein Auto teilen.
Vor allem Daniel Brenner (CSU) hat dies als Thema für die Flächengemeinde entdeckt. Er warb schon letztens im Gemeinderat dafür, dass die Gemeinde bei Car-Sharing-Unternehmen anfragt, ob für ein Fahrzeug am Rathaus ein Standplatz eingerichtet werden kann. Am besten sollte es ein Elektroauto sein; gerade ideal mit seiner begrenzten Reichweite, um die Strecken im Ort und zu den Nachbarorten - etwa zur S-Bahn - zu bewältigen. Doch obwohl der Gemeinderat kürzlich schon eine kleine Mobilitäts-Offensive beschloss und Bürgermeister Kern zusagte, sich für Carsharing im Landkreis einzusetzen, kam bisher nichts in diese Richtung voran.
Kern räumte jetzt im Kulturausschuss des Gemeinderats ein, sich um die Sache noch nicht gekümmert zu haben. Angesichts von neun Interessenten stellte Kern auch in Frage, ob das überhaupt sinnvoll ist. Doch der Ausschuss erteilte ihm erneut den Auftrag, aktiv zu werden. Anouchka Andres (SPD) fand, dass die Befragung sicher nicht repräsentativ sei. Viele hätten gar nicht mitgekriegt, dass Car-Sharing im Gespräch sei. Man müsse das immer wieder thematisieren. Brenner: "Ich würde es sehr bedauern, wenn wir das jetzt schon aufgeben." Jetzt wird die Präsentation der E-Ladestation zum Anlass genommen, Car-Sharing-Firmen anzuschreiben.