Brunnthal:Ordnung im Ort

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Die Gemeinde stellt sich gegen Bauwünsche in Kirchstockach und strebt einen Bebauungsplan an

Keine Rathausverwaltung liebt die offene Konfrontation. Doch Brunnthal hat sich nun mit einem Gemeinderatsbeschluss klar gegen die Pläne eines Kirchstockacher Unternehmers gestellt, auf einem relativ groß zugeschnittenen Grundstück zu bauen. Der Gemeinderat bediente sich des selten gebrauchten rechtlichen Instruments einer Veränderungssperre, um die Bauwünsche abzuwehren. Nun hat die Gemeinde maximal zwei Jahre Zeit, einen Bebauungsplan zu entwerfen und städtebauliche Ideen zu Papier zu bringen. Das Ziel sei, die Struktur des Orts zu erhalten, der durch landwirtschaftliche Anwesen geprägt sei. Das wäre sonst in Gefahr.

Bürgermeister Stefan Kern (CSU) machte sich für das relativ harte Vorgehen stark und bekannte dabei offen, dass er sich womöglich keinen Freund damit machen werde. Er sei gut bekannt mit dem Bauwerber, sagte er. Aber es wurde in der Debatte auch deutlich, dass er sich mit diesem vor Jahren mal einen größeren Streit um die Freizeitinsel in Englwarting geliefert hat. Damals hatte Kern vehement für die Freizeitinsel samt Erholungssee geworben. Doch mancher in Kirchstockach befürchtete eine Zunahme des Verkehrs. Jedenfalls beteuerte Kern, dass angesichts der Größe des betroffenen Areals einfach kein Weg daran vorbei führe, sich grundsätzliche Gedanken über Bebauung und Erschließung zu machen.

Auch Ernst Portenlänger (SPD) etwa fand, es müsse für alle das gleiche Recht gelten. In vergleichbaren Fällen habe man auch so gehandelt. Thomas Mayer (CSU) bezeichnete die Städteplanung die "ureigenste Aufgabe" der Gemeinde. "Man sollte das ordnen." Daniel Brenner (CSU) sprach vom Beginn eines "Dialogs". Vielleicht finde man ja gut zusammen.

Hilde Miner (Grüne), Christian Schleich, Siegfried Hauser (beide PWB) und Matthias Amtmann (UWB) sahen das weniger streng. Sie stimmten gegen die Veränderungssperre.

© SZ vom 18.01.2018 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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