Brunnthal:Mit dem Auto zum Arzt und zum Wirt

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Gemeinderäte beschließen ein Parkplatz-Konzept für die Brunnthaler Ortsmitte. Dort soll auch eine Praxis eröffnen

Von Bernhard Lohr, Brunnthal

Die Aufgabe war knifflig. Doch im Brunnthaler Rathaus ist man überzeugt, eine gute Lösung gefunden zu haben. Jedenfalls ist am Mittwochabend der Gemeinderat mehrheitlich den Vorstellungen von Bürgermeister Stefan Kern (CSU) gefolgt, wie in der neuen Ortsmitte genügend Parkplätze für den Gasthof, das Hotel, die acht neuen Wohnungen und die neuen Gewerbeflächen geschaffen werden können. Die Ortsmitte soll ja belebt werden. Und zur Freude von Bürgermeister Kern hat sich auch ein Arzt gemeldet, der eine Praxis eröffnen will. Auch die Patienten müssen ja irgendwo ihr Auto abstellen.

Wie Kern am Donnerstag mitteilte, hatte das Landratsamt Nachbesserungen bei den Stellplätzen gefordert. Das Thema kochte zuletzt im Gemeinderat auch hoch, als die Kritiker des Gasthof-Projekts dem Rathaus vorhielten, es würden zu großzügig Stellplätze im weiteren Umfeld eingerechnet, etwa an den Sportplätzen. Diese würden doch dann von Gästen der Wirtschaft oder des Hotels nicht genutzt. All das kam am Mittwoch im Gemeinderat auch wieder auf den Tisch. Doch aus Sicht von Kern nahm die Diskussion einen erfreulichen Verlauf. Es gebe nun mal in der Ortsmitte viele Parkmöglichkeiten, sagte Kern, die vor allem in den Abendstunden nicht genutzt würden. Das hätten auch die Kritiker in Teilen anerkannt. So sollen nun konkret Parkplätze an der Kirche dem Ortsmitte-Projekt zugeschlagen werden. Mit zwölf zu drei Stimmen wurde das akzeptiert. Weitere Stellplätze am Sportplatz würden nicht mehr benötigt, um den Stellplatzschlüssel zu erfüllen.

Die Gemeinde versucht mit aller Macht, die Kosten für das Ortsmitte-Projekt in Brunnthal im Zaum zu halten, die Sylvester Schuster (UBW) kürzlich auf mittlerweile 14,5 Millionen Euro taxierte. Eine zweite Tiefgaragenebene, über die auch schon mal gesprochen wurde, würde das Projekt kräftig verteuern. Kern sagte, auf die günstigere Möglichkeit, für 190 000 Euro die geplante Parkgarage um sechs Plätze zu erweitern, werde man aber gar nicht zurückgreifen müssen. Unter den Gemeinderäten habe auch die Überzeugung gegriffen, dass Tiefgaragenparkplätze nur schlecht angenommen würden. Kern sieht auch noch Luft, was die geforderten Stellplätze für Mitarbeiter des Gasthofs und Hotels angeht. 18 Personen seien da angesetzt, das sei doch recht viel. Auch gebe es bisher nicht berücksichtigte Parkflächen am Gemeindehaus.

© SZ vom 14.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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