Brunnthal:Aufgestaute Wut

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Brunnthaler Gemeinderäte fordern Maßnahmen gegen zu viel Verkehr

Von Bernhard Lohr, Brunnthal

Stockender Verkehr durch Hofolding, Stau in Faistenhaar, und dann immer auch noch die Raser, die in hohem Tempo durch die Ortschaften brettern: Die Gemeinderäte in Brunnthal sind nicht mehr bereit, den zunehmenden Verkehr einfach hinzunehmen. Als Gemeinderat Siegfried Hauser von der Parteifreien Wählergruppe Brunnthal (PWB) am Mittwochabend begründete, warum aus seiner Sicht in der Ortsmitte von Hofolding eine Querungshilfe oder eine Fußgängerampel geschaffen werden und die Geschwindigkeit auf Tempo 30 reduziert werden müsste, trat er eine Lawine los. Der Verkehr sei nicht mehr tragbar, hieß es vielstimmig.

Hilde Miner (Grüne) sagte, seit die Umfahrung Höhenkirchens fertig sei, habe der Verkehr zugenommen. Der Druck von den Autobahnen mit all den Schleichverkehren habe sich erhöht. Gleich drei weitere Anträge kamen auf den Tisch. Peter Sachs (CSU) forderte, die Durchgangsstraße in Hofolding mit einem markierten Fahrradstreifen zu verengen. Gerda Handl (CSU) plädierte dafür zu prüfen, ob ähnlich wie in Hofolding eine Querungshilfe, also eine Mittelinsel, in Faistenhaar auf Höhe der Gastwirtschaft angelegt werden kann. Herbert Katzdobler (CSU) machte sich zusätzlich für einen Kreisverkehr stark, der an der Kreuzung Ottobrunner, Ayinger, Miesbacher und Faistenhaarer Straße den "Druck" durch den Verkehr aus dem Ort herausnehmen könnte. Alle Anträge wurden einstimmig angenommen.

Das Rathaus wird sich nun an die Untere Verkehrsbehörde im Landratsamt wenden. Mit Blick auf die Querungshilfe in Hofolding soll es eine Verkehrszählung geben, die auch die Zahl der Fußgänger und Radfahrer in dem Bereich erfasst. Mit dem Betreiber des Seniorenzentrums Sophia in Hofolding soll gesprochen werden. Laut Hauser besteht an der viel befahrenen Straße für die an Demenz erkrankten betreuten Personen besondere Gefahr.

Bürgermeister Stefan Kern (CSU) zeigte große Bereitschaft, die geforderten Schritte einzuleiten. Er nehme "den Kampf" gerne wieder auf, sagte er. Schon vor Jahren hatte sich Brunnthal für einen Kreisverkehr an der zentralen Kreuzung in Faistenhaar eingesetzt, um die vielen Autofahrer auszubremsen, die vor allem bei Stau auf der A 8 über die Staatsstraße 2367 bis Weyarn fahren. Vielleicht schaffe man es, sagte Hauser, Autofahrern aus Bad Aibling und Rosenheim den Weg durch Brunnthal unattraktiv zu machen.

© SZ vom 23.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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