Wechsel im Gemeinderat

Fliegender Wechsel im Baierbrunner Gemeinderat. Bis zum dritten Tagesordnungspunkt saß Hans-Otto Ruppenstein (ÜWG) als Mandatsträger an dem hufeisenförmigen Ratstisch, wie seit 2002 bei fast allen Zusammenkünften des Gremiums. Dann erhob er sich und wechselte auf einen Besucherstuhl, um den Platz freizumachen für seine Nachfolgerin Gisela Gojczyk. Seine langjährigen Weggefährten in Gemeinderat und Ausschüssen hatten zuvor erwartungsgemäß seinem Antrag auf vorzeitige Niederlegung seines Mandats aus gesundheitlichen Gründen stattgegeben. Er habe Respekt, Anerkennung und Dank verdient, "für eine lebendige Bürgerschaft bist Du mehrmals eingetreten", sagte Bürgermeisterin Barbara Angermaier und überreichte Ruppenstein einen bayerischen Porzellanlöwen und eine Flasche Rotwein. Sein Fraktionskollege und zweiter Bürgermeister Wolfgang Jirschik attestierte dem scheidenden Gemeinderat, stets auf Ausgleich bedacht gewesen zu sein und den Blick fürs Wesentliche gehabt zu haben. Angesichts der Tatsache, dass es im politischen Baierbrunn hinter den Kulissen rumort und Bürgermeisterin Angermaier Führungsschwäche vorgeworfen wird, könnten Ruppensteins letzte Worte als Gemeinderat wegweisende Wirkung entfachen: "Ein Neubeginn ist möglich".