Aschheim:Sperrmüll wird kostenlos

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Gemeinde erhofft sich dadurch weniger wilde Müllkippen

Von Irmengard Gnau, Aschheim

Was für Kämmerer Marko Zschoch eher eine Herausforderung darstellt, dürfte die meisten Aschheimer freuen: Die Gemeinde senkt ihre Abfallgebühren. Die Gebühren am Wertstoffhof fallen sogar ganz weg.

Zuletzt hatte die Kommune ihre Abfallgebühren im Jahr 1999 angepasst; seither wurden die Aschheimer unverändert zur Kasse gebeten. Dadurch lief über die Jahre ein Plus von mehr als 820 000 Euro auf, das die Gemeinde nun an ihre Bürger weitergeben muss. Das schlägt sich einerseits in niedrigeren Gebühren für die Abfalltonnen nieder: Bei zweiwöchentlicher Abholung kostet etwa eine kleine 40-Liter-Restmülltonne künftig nur noch 48 statt 85 Euro im Jahr; für große Tonnen mit einem Fassungsvermögen von 1100 Litern als Leihgefäß zahlen Aschheimer künftig nur mehr 978 statt bisher 1922 Euro.

Ganz neu wird die Kasse am Wertstoffhof geregelt: Aschheimer, die dort künftig ihren Sperrmüll selbst abgeben, müssen gar nichts mehr dafür bezahlen. Das gilt auch für Gewerbebetriebe. Bestehen bleibt die Gebühr für Restmüllsäcke; sie beträgt künftig fünf Euro pro Sack. Der Wegfall der Gebühren am Wertstoffhof ist ein Testballon für den Gemeinderat. Das Experiment läuft zunächst für maximal vier Jahre. Sollte das Ergebnis nicht zufriedenstellend sein, kann die Gemeinde die Gebühren wieder einführen.

Die großzügige Entscheidung ist nicht allein ein Entgegenkommen an die Bürger. Die Kommunalpolitiker wollen damit auch bezwecken, dass nicht mehr so viel Müll unerlaubterweise auf Aschheimer Flur entsorgt wird - ein Problem, das in den vergangenen Jahren verstärkt zu beobachten war. "Wir haben die Hoffnung, dass wir den wilden Müllablagerungen so beikommen", erklärte Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU) im Gemeinderat.

Das ist jedoch kein Freibrief für Umweltsünder. Sollten sich dennoch einige Bürger uneinsichtig zeigen, versicherte Bürgermeister Thomas Glashauser, werde die Gemeinde verbotenen Wildablagerungen auch weiterhin nachgehen und Verstöße ahnden.

© SZ vom 24.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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