Die Gemeinde Aschheim lässt für knapp 30 000 Euro prüfen, wie viel es kosten würde, den S-Bahnhof Riem in Riem-Dornach umzubenennen. Der Gemeinderat hat vergangene Woche bei drei Gegenstimmen beschlossen, das Ingenieurbüro Lahmeyer aus München damit zu beauftragen. Im Prinzip ist der Gemeinderat geschlossen dafür, dass der Bahnhof auch Dornach im Namen tragen soll. Allerdings finden einige Mitglieder des Gremiums wie Fritz Trautmannsberger (FW) "problematisch", dass nur ein einziges Projektbüro ein Angebot auf die Ausschreibung abgegeben hatte. Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU) sagte daraufhin, dass sich nun mal kein anderes Projektbüro zugetraut habe, diese "sportliche Aufgabe" zu bewältigen. Dennoch findet Ingrid Lenz-Aktas (SPD): "Das ist ein Irrsinnspreis." Es gebe Menschen, die im Jahr 30 000 Euro verdienen, sagte sie.
Das beauftragte Ingenieurbüro soll die voraussichtlichen Kosten einer Umbenennung in Gesprächen mit der Deutschen Bahn und dem Münchner Verkehrsverbund ermitteln. Erst dann will die Gemeinde entscheiden, ob sie sich diese Summe leisten könne. Sie dürfte im sechsstelligen Bereich liegen, sagte Glashauser, ob niedrig oder hoch, lasse sich nicht abschätzen. Eine Namenserweiterung habe es noch nie gegeben. Allerdings wurde 2010 der Bahnhof Nannhofen in Mammendorf umbenannt. Seit etwa zehn Jahren beschäftigt sich die Gemeinde bereits mit der Namensänderung. "Wenn wir nicht beschließen", sagte Glashauser deshalb, "dann ist das Thema tot." Sein Parteifreund Reiner Ströl pflichtete ihm bei: "Macht es jetzt sonst macht ihr es nie."
Der S-Bahnhof Riem soll von 2018 an barrierefrei ausgebaut werden. Das kündigten Vertreter der Deutschen Bahn vergangene Woche auf einer Infoveranstaltung zum diesem Thema an. Bisher müssen Fahrgäste eine Menge Stufen zum Bahnsteig hinunter und hinauf zu steigen.