An der B 304:Haar könnte in die Höhe bauen

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Haars Bürgermeisterin Gabriele Müller wünscht sich für "den nächsten Ring" ein wohl durchdachtes Konzept. (Foto: Angelika Bardehle)

Es gibt intensive Gespräche über das Areal der der Münchner Straße

Von Bernhard Lohr, Haar

Noch ist nichts spruchreif. Es gibt keine Pläne und keine Zeichnungen, über die sich Interessierte beugen können. Doch im Hintergrund laufen intensive Gespräche darüber, wie sich die Südseite der Münchner und Wasserburger Straße in Haar baulich weiterentwickeln könnte. Also der Bereich, in dem in der Vergangenheit bereits mit dem 60 Meter hohen Büroturm ein markantes Zeichen gesetzt wurde und in dem sonst vieles noch ungeordnet ist. Das Parade-Grundstück, das nach einer Neuordnung ruft, ist das an der Münchner Straße 24 und damit das Areal, über dessen Bebauung mit einem Wohnturm über Monate hinweg gestritten wurde.

Jetzt im Frühjahr könnte eine Vorentscheidung darüber fallen, was auf diesem Grundstück an der Ecke Jagdfeldring einmal gebaut wird. Dabei kristallisiert sich mehr und mehr heraus, dass die Ideen, die Studenten dazu in einem von Investor Rolf Rossius ausgelobten und auch finanziell dotierten Wettbewerb entwickelt haben, eher nicht weiterverfolgt werden. Anna Latoczek und Kyle Tianzheng Chen gewannen damals mit ihrem Terrassenhaus, das helle Wohnungen mit viel Grün auf den Dächern vorsah, aber nur fünf Geschosse hatte. Nun sieht es aber so aus, als dass das Architekturbüro Goergens & Miklautz, das der Gemeinderat mit einer Rahmenplanung für die Bebauung an der stark befahrenen B 304 beauftragt hat, genau an dieser Stelle eine höhere Bebauung empfehlen wird. In einer der nächsten Sitzungen soll diese Planung im Gemeinderat vorgestellt werden.

Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) hätte jedenfalls auch nichts dagegen, wenn auf dem Grundstück an der Münchner Straße 24 in die Höhe gebaut würde. Sie sagt, die Bürgerentscheide zum Wohnturm hätten ja auch gezeigt, dass die Bürger dies akzeptieren würden. In zwei Abstimmungen verfehlten die Hochhausgegner jeweils das notwendige Quorum, um ihr Ziel durchzusetzen. Bürgermeisterin Müller sagt, grundsätzlich müsse es jetzt nach dem erfolgreichen architektonischen Wurf in der Ortsmitte um den Kirchenplatz versucht werden, einen Schritt weiter zu gehen und städtebaulich "den nächsten Ring" - also die ortsprägende Bebauung an der B 304 und dahinter - mit einem wohl durchdachten Konzept anzugehen.

Dabei sei ein Ziel, mit einer höheren Bebauung an der B 304 die dahinterliegenden Siedlungsräume vom Verkehrslärm zu schützen. Vorne sei Verdichtung sinnvoll, zugleich sei es notwendig sein, die Verdichtung in den Siedlungen selbst zu steuern. Erst kürzlich beschloss der Gemeinderat, für die Musikersiedlung ein vereinfachtes Bebauungsplanverfahren in die Wege zu leiten, um dies zu erreichen.

Im Gegenzug wird der Rahmenplan von Goergens & Miklautz zum Beispiel an der Kreuzung der Bundesstraßen 304 und 471 ein Abrücken vom Status quo empfehlen. An der stark befahrenen Kreuzung könnte einmal ein dominanterer Bau entstehen. Es sei "eine markante Ecke", sagt denn auch die Haarer Bürgermeisterin Gabriele Müller. Wichtig sei allerdings nur, bei der Verdichtung einen "Dominoeffekt nach innen" in die Musikersiedlung rein zu verhindern.

© SZ vom 13.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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