Ein Bahn-Erpresser ist zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Münchner Landgericht begründete das Strafmaß am Donnerstag unter anderem mit der Abschreckung von Nachahmungstätern. Die Öffentlichkeit würde es nicht verstehen, wenn der Angeklagte eine Bewährungsstrafe erhielte, sagte die Vorsitzende Richterin.
Womit der Mann drohte
Der 46 Jahre alte Teamleiter eines Beratungsbüros im Raum Nürnberg hatte 2008 von der Deutschen Bahn und der Münchner Rückversicherung je zwei Millionen Euro gefordert. Andernfalls würde ein Anschlag auf das Schienennetz verübt beziehungsweise eine Immobilie der Versicherung in Brand gesetzt.
Nach mehreren vergeblichen Schreiben hatte der Mann aufgegeben. Er wurde damals nicht gefasst und nur zufällig bei Ermittlungen in einem Verfahren entlarvt, das ihn gar nicht betraf. Der Angeklagte machte sofort reinen Tisch und sagte, dass er seine finanzielle Situation damals als aussichtslos empfunden habe.
Forderung der Staatsanwaltschaft
Er kam zunächst gegen Auflagen auf freiem Fuß. Im Prozess legte er erneut ein umfassendes Geständnis ab. Die Verteidigung hatte eine Bewährungsstrafe gefordert. Die Staatsanwaltschaft hielt fünf Jahre und neun Monate Haft für angebracht.