Landgericht München:Anklage gegen Hoeneß-Erpresser erhoben

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Kurz vor Haftantritt sollte er erpresst werden: Uli Hoeneß (Foto: dpa)

"Ihre Haftzeit wird kein Zuckerschlecken": Im Mai hat ein Mann versucht, den ehemaligen FC Bayern-Boss Uli Hoeneß zu erpressen. Nun hat die Staatsanwaltschaft München Anklage gegen den 50-Jährigen erhoben.

  • Die Staatsanwaltschaft München hat Anklage gegen den Erpresser von Uli Hoeneß erhoben.
  • Erpresser drohte dem Ex-Bayern-Präsidenten mit Problemen in der Haft.
  • Das Landgericht München muss die Anklage noch zulassen.

Anklage gegen Hoeneß-Erpresser erhoben

Gegen den mutmaßlichen Erpresser von Uli Hoeneß ist Anklage erhoben worden. "Die Anklage ist bei Gericht eingegangen, über die Zulassung ist aber noch nicht entschieden", sagte Gerichtssprecherin Andrea Titz am Donnerstag in München. Die Staatsanwaltschaft habe die Anklage bereits im Juli erhoben, bestätigte sie einen Bericht von Bild.de. Dem Portal zufolge drohen dem Mann bis zu fünf Jahre Haft.

Erpresser verlangte mehr als 200 000 Euro von Hoeneß

Der vorbestrafte 50-Jährige soll im Mai versucht haben, 215 000 Euro von Hoeneß zu erpressen - wenige Tage bevor dieser seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung antreten musste. Der Mann drohte dem Ex-Präsidenten des FC Bayern mit schwerwiegenden Konsequenzen, falls er nicht zahlen würde.

"Ihre Haftzeit wird kein Zuckerschlecken", schrieb er in seinem mehrseitigen Brief. Er habe Einfluss auf Hoeneß' Haftverlauf und seine Haftbedingungen. Und er könne in jeder Haftanstalt dafür sorgen, dass es ihm nicht gut gehe. Hoeneß schaltete die Polizei ein, nachdem der Brief in seinem Haus in Bad Wiessee am Tegernsee eingegangen war. Bei der fingierten Geldübergabe wurde der mutmaßliche Erpresser festgenommen. Bei dem Versuch, mit dem Fahrrad zu fliehen, war der Mann gestürzt. Seither sitzt er in Untersuchungshaft.

Erpresserschreiben an Hoeneß
:"Ihre Haftzeit wird kein Zuckerschlecken"

Ein Erpresser hat Uli Hoeneß für seine bevorstehende Haft Schwierigkeiten angedroht. Der Mann wollte laut SZ-Informationen mehr als 200.000 Euro vom Ex-Bayern-Präsidenten. Tatverdächtig ist ein 50-Jähriger, der selbst mehrfach im Gefängnis saß.

Von Annette Ramelsberger und Susi Wimmer

Gericht muss Anklage noch zulassen

Wann bei Zulassung der Anklage der Prozess beginnt, ist nach Aussage von Gerichtssprecherin Titz offen. Hoeneß sitzt seit 2. Juni im Gefängnis in Landsberg am Lech. Das Landgericht München II hatte den 62-Jährigen im März wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt.

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