Laim:Zu viel des Guten

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350 Wohnungen rund um die Kreuzung Saherr-/Guido-Schneble-Straße, darunter ein 15 Stockwerke hoher Turm: Trotz des Bekenntnisses zu mehr bezahlbarem Wohnraum stellt sich der Bezirksausschuss Laim gegen die Pläne

Von Andrea Schlaier, Laim

Das wünscht man sich auch in Laim: bezahlbare Appartements vor allem für Familien mit Kindern. Die will der gemeinnützige Wohnungsverein München 1899 jetzt auch im Süden des Viertels schaffen. 350 Wohnungen sollen es rund um die Kreuzung Saherr-/Guido-Schneble-Straße sein; darunter ein 15 Stockwerke hoher Turm. Zu massiv, sagen die Kritiker.

Die finden sich im Bezirksausschuss Laim und begrüßen nach eigenen Worten fraktionsübergreifend "das Schaffen von zusätzlichem günstigem Wohnraum für Familien". Doch die Pläne des Bauherren, der in die bisher locker bebaute Gegend insgesamt sechs Gebäudekomplexe pflanzen will, seien zu viel des Guten. Abgerissen werden sollen dafür das Kita-Gebäude auf der Nordwest-Seite der Saherrstraße, das Parkdeck entlang der Saherrstraße und an der Ecke zur Guido-Schneble-Straße das bestehende neunstöckige Hochhaus.

Entlang der Saherr-Achse sollen sich im Wesentlichen die neuen Wohnriegel ziehen, zusätzlich in der Verlängerung des Turms an der Saherrstraße. Im Vorbescheid, der zu Zeit von der Lokalbaukommission geprüft wird, ist auch eine Großgarage mit 580 Stellplätzen auf zwei Ebenen vorgesehen; Ein-und Ausfahrten sind zur Guido-Schneble-Straße und eine weitere zur Josef-Schick-Straße geplant. Letztere lehnt der Bezirksausschuss in seiner Stellungnahme aber ab. Die Anliegerstraße sei zu schmal, um das zusätzliche Verkehrsaufkommen reibungslos bewältigen zu können. Außerdem heißt es im Forderungskatalog, den der Bezirksausschuss nun an die Stadt schickt, dass in den Innenhöfen über der neuen Tiefgarage grüne Oasen und großer Bäume wachsen sollen.

Grundsätzlich sollte man in die Überlegungen zur groß angelegten Nachverdichtung das nahe gelegene Entwicklungsgebiet an der Ludlstraße einbeziehen. Für zukünftig so viele neue Bewohner bedürfe es außerdem einer entsprechenden Infrastruktur. Kindertagesstätte, Schule, Hort und Geschäfte des täglichen Bedarfs seien notwendig.

© SZ vom 01.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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