Laim:Lauter Ruf nach Parklizenz

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Laimer Bürger beklagen sich zunehmend über zeitraubenden Suchverkehr

Von Andrea Schlaier, Laim

Die Stimmen aus dem weiteren Umkreis des S-Bahnhofes Laim und der U-Bahn-Station Laimer Platz sind mittlerweile zu einem lauten Chor angeschwollen. Und der stimmt seit geraumer Zeit ein arges Klagelied an. Darüber, dass Parkplätze in diesem Großbereich des Viertels immer umkämpfter werden und Anwohner mitunter sehr lange um den eigenen Block kurven müssen, ehe sie dann mal eine freie Bucht finden. Es vergeht keine Sitzung des Bezirksausschusses (BA), in der darüber nicht lamentiert wird. Einige sehen die einzige Lösung in der Einführung einer Parklizenzzone - Bereiche also, die dann bevorzugt oder ausschließlich gegen eine Jahresgebühr von Anwohnern genutzt werden können.

"Ich fahre abends oft eine Stunde im Karree rum, bis ich einen Parkplatz finde", klagte jetzt ein Mann im Laimer BA, der an der Landsberger Straße nahe beim S-Bahnhof wohnt, "gegenüber ist das Studentenwohnheim mit 220 Wohnungen entstanden und unter deren Bewohnern hat auch noch jeder zweite ein Auto." Dadurch erhöhe sich der Parkdruck in der Gegend noch mehr. Er sei durchaus bereit, für die Lösung des Problems etwas zu bezahlen und favorisiere deshalb , wie viele seiner Nachbarn, die Einrichtung einer Anwohnerparkzone.

Schriftlich haben sich auch andere schon an die Stadtviertelpolitik gewandt: Entlang der Perhamerstraße, zwischen Lutz- und Von-der-Pfordten-Straße, sei es nicht viel besser, seit die vielen Bürohäuser an der Landsberger Straße gebaut worden sind. "Von sieben Uhr morgens an gibt es ein lautes Gedränge, teils Gehupe um die Parkplätze. Die Straße ist ganztags vollgeparkt, ich kann als Anwohnerin lange suchen. . .", heißt es in einer der Beschwerden.

Einige Fahrzeuge stünden wochen- und monatelang dort. Vor allem auch Kleinlaster, Transporter und Mietfahrzeuge. Auch in der Rushaimerstraße wird Klage geführt. Hier sind es unter anderem Caravans, die dauerhaft die Parkzonen blockierten. Eine Frau berichtet über das Dilemma rund um die Veit-Stoß-, Sandrart- und Behamstraße: "Wenn man um 14.30 Uhr von der Arbeit kommt, findet man keinen Parkplatz. Und wenn man am Abend oder in der Nacht kommt, muss man ewig weit weg stehen." Gerade als Frau sei das sehr unangenehm.

Die Stadtviertelpolitiker ermuntern seit geraumer Zeit sämtliche Klageführer, sich direkt beim Kreisverwaltungsreferat (KVR), der zuständigen Verkehrsordnungsbehörde, zu beschweren. "Das Thema wird seit längerer Zeit sehr intensiv untersucht", erläutert CSU-Fraktionssprecherin Anette Zöllner, "besonders das Gebiet Nord-Laim wäre für das KVR-Team interessant, die warten darauf, dass sie Beschwerden von den Bürgern bekommen, um denen nachgehen zu können!" Der Laimer Verkehrsausschuss-Chef Ingo Benn (Grüne) berichtet, dass bei der Untersuchung Laims hinsichtlich der Einrichtung eines Parklizenzgebietes "kurioserweise" dieser Bereich ausgelassen worden sei und gibt den guten Rat: "Je mehr Leute sich rühren, desto eher wird sich dort auch etwas tun."

© SZ vom 16.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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