Laim:Glas statt Klinker

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Das lange leer stehende Kaufhaus Beck wird grundlegend umgebaut

Von Andrea Schlaier, Laim

Man wird das Haus in eineinhalb Jahren nicht wiedererkennen: Aus dem Zeugnis der Nachkriegsarchitektur mit seiner brüchigen Klinkerfassade wird ein glatt gestrichenes, weißes Band mit üppigen Fenster-Reihen erwachsen. Der Bauantrag für den Umbau des ehemaligen Kaufhauses Beck an der Fürstenrieder Straße 21 ist genehmigt, und damit endet der mehr als 30 Jahre währende Leerstand der unbeliebtesten Laimer Immobilie. Innerhalb von 15 Monaten will der Eigentümer, der Starnberger Projektentwickler Ehret + Klein, das marode Gebäude in ein Gewerbe- und Geschäftshaus mit einer Gesamtgeschossfläche von knapp 8000 Quadratmetern umwandeln. Edeka wird dabei als Mieter Lebensmittel und Gebrauchsgüter im Erdgeschoss und im ersten Stock verkaufen. Gespräche über die Vergabe der rund 4000 Quadratmeter großen Büroflächen für die zweite bis vierte Etage laufen noch, signalisiert man beim Investor.

Markant wird sich nicht nur die Fassade des massiven Blocks aus den Sechzigerjahren ändern. Durch den Schluss der Baulücke nach Norden und Süden zu den Nachbargebäuden hin wird der Baukörper in die Länge gestreckt, außerdem bekommt er ein viertes Geschoss. Gleichzeitig ergebe sich dadurch ein Lärmschutz für die rückwärtige Wohnbebauung, erläutert Geschäftsführer Michael Ehret.

"Das und die Einhausung der Lkw-Anlieferzone ist nicht nur Grund für die Verzögerung der Baugenehmigung - es gab Abstimmungsbedarf mit den Nachbarn -, sondern verbessert auch den Lärmschutz." Bezirksausschuss-Chef Josef Mögele (SPD) begrüßt wie das gesamte Laimer Gremium die Tatsache, dass "nach 30 Jahren" wieder Leben ins Beck-Haus einzieht. Der "Gesamteindruck der vorliegenden Pläne" sei gut. "Das wird eine deutliche Aufwertung der Fürstenrieder Straße." Allerdings werde man sicher noch über Parkregelungen vor dem Haus reden müssen und darüber, "dass nicht alle Lkw morgens um acht Uhr anliefern, wenn der ganze Verkehr nach Norden strömt".

Für bedauerlich hält Mögele, dass trotz eines "dafür sehr offenen Investors" wohl keine soziale oder bürgerschaftliche Nutzung in dem Komplex stattfinde. Dabei, so der Ausschuss-Chef, stehe die Erweiterung der Grund- und Mittelschule an der Fürstenrieder Straße schräg gegenüber bevor und Ausweichflächen für die Umbauzeiten seien weit und breit nicht in Sicht. Auch für das Alten- und Service-Zentrum, das am Kiem-Pauli-Weg abgerissen wird, sucht man einen Ersatzstandort an zentraler Stelle in Laim.

© SZ vom 09.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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