Laim:Aus den Fugen

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Die Lukas-Schule hat ihr Angebot erweitert und platzt aus allen Nähten. Bis der Antrag auf einen Erweiterungsbau genehmigt ist, sollten Container die Raumnot lindern. Doch politisch wird die Entwicklung kritisch gesehen, die SPD geißelt die "Salamitaktik"

Von Andrea Schlaier, Laim

Bevor nicht geklärt ist, ob und in welchem Umfang die Stadt einen Erweiterungsbau der Lukas-Schule am Riegerhofweg genehmigt, soll das Haus aktuelle Raumnöte nicht mit Hilfe zweier Behelfs-Container überbrücken dürfen. Dafür hat sich der Laimer Bezirksausschuss in seiner Sitzung mehrheitlich ausgesprochen. Es geht um zwei Pavillons, die im Norden im Bereich der Tiefgarage als Ausweichräume für zwei Klassenzimmer stationiert werden sollten. "An sich", referiert Bauausschuss-Chefin Anette Zöllner (CSU) in der Sitzung des Gremiums, "ist das Bauvorhaben ein Klacks mit zwei Containern als Interimslösung für die Erweiterung der Lukas-Schule, die sehr großen Zulauf hat". Doch bevor die weitere Entwicklung des Hauses nicht geklärt sei, habe sich die Mehrheit im Unterausschuss Bau dafür ausgesprochen, das Vorhaben erst einmal abzulehnen.

Die Details der Pläne der Lukas-Schule stellt Zöllners Fraktionskollege Alexander Schöttl nach einem Gespräch mit dem Geschäftsführer der Lukas-Schulen, Martin Wagner, wohlwollend vor. Im Bestandsgebäude an der Riegerhofstraße müssten aktuell 23 Klassen in nur 18 Klassenzimmern untergebracht werden. Weil das nicht möglich sei, würden zwei Klassen seit Schuljahresbeginn in der Mensa unterrichtet. Im Ziegel-Komplex, der erst 2010 bezogen worden ist, sind mittlerweile auch die Schüler des im Aufbau befindlichen einzügigen Gymnasiums untergebracht, das jedes Jahr um eine weitere Klasse wächst.

Räumlich stößt man im Haus an der Riegerhofstraße an die Grenzen, weil der Andrang an Schülern so groß ist. (Foto: Lukas Barth)

SPD und Grüne begleiten die Entwicklung der Privatschule von Anfang an skeptisch: "Meine Haltung zur Lukasschule ist bekannt", hebt SPD-Fraktionsvorsitzende Martha Mertens an. "Ich geißele die Salamitaktik, mit der hier vorgegangen wird." Grundsätzlich sei der bestehende, wenige Jahre alte Bau für die Mittelschule gedacht gewesen. "Jetzt kommt ein Gymnasium dazu, das ist doch klar, dass dafür der Platz nicht reicht!" Sie befürchte eine Ausbreitung und damit Verdrängung auf Kosten des ESV Laim, der hier seine Sportstätten hat. Er war einst mit der Lukasschule eine Kooperation auf dem Grundstück eingegangen, um auf diese Weise zu einer modernen, gemeinsam genutzten Dreifach-Turnhalle zu kommen. "Deshalb sind wir sehr vorsichtig, immer weitere Ausdehnungen zuzugestehen."

Zwar habe der Bezirksausschuss im Vorfeld mehrheitlich einem Erweiterungsbau zugestimmt, gestehen Skeptiker von SPD und Grünen ein. "Der entscheidende Punkt ist doch", konstatiert Renate Spannig (Grüne): "Wieso nehmen die Schüler auf, wenn die Erweiterung noch nicht genehmigt ist? Sie könnten sie doch auch ablehnen, wie es öffentliche Schulen auch tun." Stefanie Stöckle (CSU) und Schöttl hätten gleichwohl kein Problem damit, den Engpass für dieses Jahr mit Hilfe zweier Container zu überbrücken. "Die Schüler dieses privaten Trägers dürfen nicht schlechter gestellt werden als Schüler von öffentlichen Schulen", sagt Schöttl.

Das elegante Treppenhaus in der Lukas-Schule wirkt aber luftig. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Bezirksausschuss-Chef Josef Mögele (SPD) will nun bei der Lokalbaukommission erfragen, wie's um die Baugenehmigung steht. Von Seiten der Schule war der Start für den Erweiterungsbau für das erste Halbjahr 2018 geplant.

© SZ vom 21.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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