Kulturtipp:Europa - so fern, so nah

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Foto: Mariano von Plocki (Foto: Mariano von Plocki)

Seit jeher ist Sizilien ein Schmelztiegel der Kulturen. Sikeler, Sikaner und Elymer bevölkerten einst die italienische Insel. In der Antike wurde sie von den Griechen kolonialisiert und dann Provinz des Römischen Reichs. Und im Mittelalter herrschten dort Vandalen sowie Ostgoten und Araber machten muslimische Einflüsse geltend. Heute ist Sizilien für jene, die auf dem Seeweg vor Unterdrückung und Terror fliehen, das Tor Europas. Wieder einmal treffen auf dieser Insel im Mittelmeer unterschiedliche Welten aufeinander - Religionen und Lebensstile aus den aktuellen Krisenregionen dieser Welt auf die uralte traditionsreiche Kultur des sizilianischen Lebensraums. Der Münchner Kameramann und Fotograf Mariano von Plocki hat eine dokumentarische Reise ins ferne Sizilien gewagt, hat mit der Kamera Stimmungen und Geschichten eingefangen, die von den Bewohnern der großen Städte und deren Alltag genauso erzählen wie vom Schicksal der Migranten und der vielen Menschen, die auf der Flucht im Meer ihr Leben gelassen haben. Unter dem Titel "Sicilia nostra" stellt Mariano von Plocki nun in der Stadtteilkultur 2411, Blodigstraße 4, im Hasenbergl Fotografien und Videos aus, die während dieses Sizilien-Aufenthalts entstanden sind. Zu sehen sind höchst atmosphärische Bilder, die auf epische Weise die aktuellen kulturellen Kontraste Siziliens offenbaren und noch bis zum 4. November, Montag, Dienstag von 10 bis 15 Uhr, Donnerstag von 15 bis 19 Uhr sowie während der Veranstaltungen besichtigt werden können. Die Vernissage ist am Freitag, 23. September, um 19 Uhr. Von 20 Uhr an spielt das Ensemble Jisr bestehend aus Musikern, die über die Balkanroute von Syrien nach München gekommen sind. Anschließend sorgt das Projekt "Culture Kitchen" mit internationalen Speisen für das leibliche Wohl. Nicht umsonst lautet der Leitgedanke des Abends "Europa - so fern, so nah".

© SZ vom 20.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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