Kulturtipp:Ansichtskarte - Kitsch und Kunst

Foto: Munding (Foto: N/A)

Michael Munding ist Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und malt Ansichtskarten. Seit 1990 tut er das, inzwischen sind es über 700. Neben Ansichtskarten dienen ihm auch Urlaubsfotos oder Reproduktionen aus Kunstbänden als Motivvorlagen. Er eignet sich diese mitunter kitschigen Wunschwelten künstlerisch an, wie bei dem Werk "Summerbreak" (Foto). Diese Strategie, mit dem er der Bewegung der "Appropriation-Art" nahesteht, hat nichts mit Kopieren zu tun. "Durch die Abbildung einer Ansichtskarte ALS Ansichtskarte wird auf künstlerische Weise korrekt zitiert", erklärt Munding zu seinen Experimenten. Ihm geht es um den Diskurs mit Bildern über Bilder, Sehgewohnheiten. Er verändert das Format der Vorlagen, malt in aufwendiger Temperatechnik auf extrem querformatige Bildträger, Teller oder auf die Frontseite eigens gebauter Uhren. Munding stellt die Frage nach der Funktionsweise von Bildern, ihrem "Content" (Inhalt). So lautet auch der Titel seiner Ausstellung in der Galerie Michael Heufelder an der Gabelsberger Straße 83. Vernissage ist am Freitag, 11. September um 18 Uhr. Die Schau geht bis 17. Oktober, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 14 bis 19 Uhr, Samstag 12 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung.

© SZ vom 05.09.2015 / czg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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