Kraftwerk München-Nord:Grüne werfen der Stadt Desinformation vor

In der Debatte über eine vorzeitige Stilllegung des Kohleblocks im Kraftwerk Nord werfen die Rathaus-Grünen der Stadt gezielte Desinformation vor. In der Stellungnahme der Stadtratsmehrheit für den Bürgerentscheid am 5. November seien "zahlreiche Einseitigkeiten, Verzerrungen und Widersprüche" enthalten, kritisiert Grünen-Stadtrat Dominik Krause. Auffällig sei vor allem, dass der Neubau eines Gaskraftwerks an der Stelle des Kohleblocks in Unterföhring ignoriert werde. Krause fordert, diese bislang geheimgehaltene Option aus einem von den Stadtwerken erarbeiteten Ausstiegsszenario der Öffentlichkeit vorzustellen. Die Anlage könne die Versorgung sowohl beim Strom als auch bei der Fernwärme sicherstellen. Laut Grünen könnte solch ein Neubau das erwartete Veto der Bundesnetzagentur beeinflussen, die die Stilllegung von Kraftwerken genehmigen muss. Krause sieht zudem Widersprüche zwischen den Aussagen der Stadt und dem Gutachten des Öko-Instituts, auf das sich die Stadtwerke berufen. Das Unternehmen hält den Bau eines neuen Gaskraftwerks für unwirtschaftlich und bis 2022 für unrealistisch. Proteste und Klagen aus Unterföhring seien mit Sicherheit zu erwarten.

© SZ vom 14.09.2017 / dh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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